Heute habe ich keine Lust auf eine Übersetzung. Aujourd'hui je n'ai pas envie de traduire... Excusez moi!
So, wir sind gesund und munter wieder in Straßburg
angekommen. Die Woche zuhause war sehr schön. Allerdings hatte ich vergessen
(und es ist gut, sich daran wieder zu erinnern ;-), dass Familie auch
durchaus anstrengend sein kann. Ich wollte so viel für die Uni lernen, und was habe ich
geschafft? Die Antwort könnt ihr euch selber geben ^^. Aber nun habe ich ja 2
Abende/Nächte um bis Montag wieder auf den aktuellen Stand zu kommen. Im
Endeffekt ist es ja „nur“ Hebräisch, was ich lernen muss und nachdem ich mir in
der Woche nun alle notwendigen Bücher auch noch auf Deutsch gekauft habe, steht
meinem Hebraicum nichts mehr im Wege. Außer meine ab und an mangelnde
Motivation vielleicht…
Wie es im Urlaub immer so ist, habe ich eine fetzen
Erkältung bekommen. Nicht nur mein Kopf schalte also auf den „Bedien-Modus“
wenn ich zuhause bin, sondern auch mein Immunsystem. Aber das hat ja
bekanntlich leider keine Eltern, die für es die Arbeit übernehmen: Frühstück
machen, kochen, auf den Nachwuchs aufpassen… Mein armes Immunsystem! Da müssen
also dringend Eltern her! Mal sehen, was mir so einfällt, um mein waises
Immunsystem mit Eltern zu versorgen, die es in Eschenbach bedienen ^^.
Die Woche war anfangs auch echt vollgepackt. Joshi tat mir
fast ein bisschen Leid ^^. Klar, alle wollen ihn sehen. Mit Papa hat er an den
drei Tagen Oma und Opa besucht, war im Schwimmbad und nicht zu vergessen:
spielen, spielen, spielen. Bei Mama /angekommen, wurde am Dienstag erst mal nach
Erlangen gefahren: Kindergarten besuchen, Bea besuchen (die Geburtstag hatte)…
hört sich nicht viel an, aber damit war auch der Dienstag rum. Die letzten 3
Tage haben wir „ruhig“ angehen lassen. Christian, mein liebes Bruderherz, war
da. Lola, Stefan. Tino und Lilli (Schwester & Family) haben uns auch
besucht und Fitze (kleiner Bruder) und Amelie waren auch zeitweise da. Auch
wenn Chrissis Besuch mit einem Getriebeschaden und Abholaktion Freitagnacht
begann, waren es 2 wunderschöne Tage! 2 Tage, die ich so lange nicht mehr
erlebt habe! Schön, aber emotional auch anstrengend. Immer im Hinblick auf den
Abschied heute Morgen, der mir dann schon schwer fiel.
Joshi hatte über die Woche immer mal wieder geäußert, dass
er die École nicht mag, weil es da so wenig Spielzeug gibt. Dass er nur die Ill
in Straßburg mag und sonst nichts. Dass er Französisch blöd findet. Dass er in
Straßburg die Hunde vermisst. Ich weiß aufgrund der Erfahrungsberichte aus dem
Internet (www.auslandsstudium-mit-kind.de/),
dass die ersten drei Monate nicht leicht werden und dass diese Phasen kommen
werden. Ich habe mir auch vorgenommen, das nicht über zu bewerten. Aber als
Joshi dann mit weinerlichem Ton über die Tage verteilt diese Dinge immer mal
wieder von sich gab, war es mir dann schon schwer ums Herz. Wenn ich sehe, wie
glücklich er bei Oma ist, wie viel Freude er im KiGa hatte, wie gerne er in
Erlangen/Eschenbach ist....
Es ist nicht leicht, sich dann immer wieder zu sagen,
dass das normal ist. Dass jeder Anfang schwer ist. Dass es besser wird, wenn er
in ein paar Wochen die Sprache noch besser kann.
Aber ich genieße die Zeit so sehr in Frankreich! Es wird ja
jetzt erst interessant! Es gibt dort so viel zu lernen und zu erfahren und ich
hoffe, dass Joshi in ein paar Wochen sich dann auch so eingelebt hat und die
Sprache kann, dass er gerne dort ist. Er hat ja schon so viel gelernt! Es ist
ja nicht so, dass er nichts kann. Es ist halt anstrengend für uns beide. Aber
eben auch schön und lehrreich.
Ich freue mich nun auf die Zeit bis Weihnachten. Straßburg
soll so schön sein in der Vorweihnachtszeit und ist ja bekannt für seinen
Weihnachtsmarkt (wie Nürnberg halt auch). Ich wusste das zuerst gar nicht, weil
bei uns in der Region Nürnberg alles überstrahlt. Dafür bin ich nun umso
gespannter, wie die Vorweihnachtszeit im Elsass so ist, wie sie sich von der
bayerischen/ fränkischen Weihnacht unterscheidet.
Das Christkind hat in dieser Woche auch schon alles gebracht
^^. Naja, mir und Oma hat es alles gebracht. Joshi natürlich noch nicht, der
muss bis Weihnachten warten ;-) Was für ein schönes Gefühl… Nun muss ich nur
noch meine Geschwister vom Gemeinschaftsgeschenk für Mama überzeugen, dann habe
ich schon alles. Super – das wird die entspannteste Adventszeit seit Jahren.
Ab Montag hat uns dann also der Alltag wieder. Uni, École
(naja, für Joshi erst noch eine Woche Ferienbetreuung), Magalie, Wochenenden zu
zweit… Es wird wieder eine sehr intensive Zeit werden und ich muss sagen, dass
Joshi und ich ein immer besser funktionierendes Team werden. Seine Wutanfällt
gehören dazu, irgendwo müssen die Gefühle ja hin. Ich habe ja auch meine
schlechten Tage, an denen Joshi mit meinen Launen klar kommen muss.
Das ist die Herausforderung: das ständige Beieinander-Sein,
das Nicht-Ausweichen-Können und gegenseitige Ertragen, Annehmen und natürlich
Lieben. Da gibt es während unserer Zeit in Straßburg eben noch seltener
jemanden, der einfach mal sagen kann: Joshi ist am Wochenende mal bei mir
(sprich: Papa ;-). Oder auch die Wochenenden, an denen wir Oma und Opa
besuchen, an denen ich viel Zeit für mich habe, weil Oma und Opa so viel und
gerne etwas mit Joshi unternehmen. Das haben wir in Straßburg nicht. Ich
glaube, das ist der Hauptgrund, warum so ein Auslandsjahr allein mit Kind so
anstrengend ist/sein kann.
· * Keine Minute Pause. Weniger
(vertraute) Freunde, eher nur Bekannte.
· * Die Abende allein zu Hause,
an denen ich mir an schlechten Tagen sage: das hätte ich in
Deutschland auch
haben können.
· * Die vielen Streits zwischen
Kind und Mama, bei denen ich mir denke: warum tue ich mir das an?
· * Der Stress zwischen Uni und
KiGa, der mich am Anfang fast aufgezehrt hätte.
Gut, dass ich das eben schon kenne und mir dann alles
umgekehrt denke. Wäre ich in Dtl geblieben hätte ich mir gedacht:
· * Pause hin oder her – ich
schlafe ja eh nur!
· * Nun hocke ich wieder allein
zu Haus – und habe nicht davon! Nicht mal eine andere Sprache lerne
ich, weil
ich keine Energie habe!
· * Streits bei denen ich mir
denke: das haben alle Kinder zu jeder Zeit auf der ganzen Welt.
· * Stress zwischen Uni und KiGa
ist so groß, weil ich immer versuche, Joshi so früh wie möglich
abzuholen.
Warum tue ich mir das an?
Nein, es ist die richtige Entscheidung. Eine Entscheidung,
die wir nicht bereuen werden und die Erinnerungen werden unser Leben lang
bleiben. Ja, nach der Woche zu Hause merke ich: es ist wirklich anstrengend und
nervenaufreibend. Aber es ist auch eine intensive Zeit in jeder Hinsicht. Die
Anstrengung ist eine gute Anstrengung, nicht umsonst oder sinnlos. Wir sehen
die Welt mit anderen Augen (das beginnt ja schon mit der Sprache), wir wachsen
jeder für sich und als Team (und das ist die tollste Erfahrung überhaupt: wie
sich diese Beziehung zwischen Joshi und mir zum Positiven verändert!), wir
lernen neue Menschen kennen. Nicht nur an der Uni. Auch andere Kinder, Eltern,
SporttrainerInnen, ErzieherInnen, nette VerkäuferInnen, Behörden, Beamte (die
auch nur Menschen sind :D)… …
Nun aber genug des Plädoyers für einen Auslandsaufenthalt
mit Kind ;-) Aber das sind so die Gedanken, die ich mir die Woche über immer
wieder gemacht habe. Weil eben Joshi momentan wirklich noch nicht überzeugt
ist. Gerade jetzt, wo wir diese Woche in Deutschland verbracht haben. Immerhin zwei schöne und mutmachende Sachen gab es heute Abend: er mag die Mittwochs-/Ferienbetreuung und er will morgen in den französischen Gottesdienst gehen, weil er so Französisch lernen will ^^.
Nun heißt es also wieder auf in den Alltag. Ich werde mich
die Tage melden, wie es uns mit dem 2. Start in Frankreich ergangen ist. Joshi
freut sich, wie gerade geschrieben, auf die Ferienbetreuung, weil es da viel lockerer zugeht und die
Kinder viel spielen können. Und ich freue mich auf die Uni.
Heute will ich ganz besonders Chrissi grüßen. Ich hoffe,
dass sein Getriebe wieder wird und dass er alles packt!
Joshis Sprachblüten diese Woche (an die ich mich erinnere):
Oma schmeißt ein rohes Ei in der Küche runter. Joshi steht
daneben: „Oh mann, und auch noch der Teppich!“
Joshi hat in einem Katalog, den ihm Opa mitgebracht hatte,
ALLES angekreuzt, was er sich vom Christkind wünscht (*hust* - ich hasse
Kataloge!). Ich: „Den lassen wir bei Oma, die schickt ihn dann zum Christkind.“
Joshi: „Ja. Aber das Christkind soll ihn dann wieder zurückschicken!“
Joshi beim Zu-Bett-Bringen (wir schlafen bei Oma in einem
Zimmer): „Wann kommst du, Mama?“ Ich: „So gegen 10 oder 11.“ Joshi: „Nein Mama,
lieber um 2!“ (2 ist halt nun mal kürzer als 10 oder 11 ^^)
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