Freitag, 31. Mai 2013

anstehende Gürtelprüfung, Orga und anderer Kram

Ich habe euch ganz vergessen zu berichten, dass Joshi nächste Woche im Judo seine erste Gürtelprüfung hat. Wenn er "besteht", bekommt er den gelb-weißen Gürtel und er freut sich schon so auf nächsten Freitag. Ich hoffe, dass das alles gut geht, dass er nicht krank wird und keinen Totalausfall am Freitag hat... ^^ Ich werde (wie es sich für Mamis gehört) einige Fotos machen und dann hier hochladen (egal, wie's ausgeht ;-) Joshi hält sich ja sowieso für den besten Judoka, wie eben jedes Kind in diesem Alter sich für superschlau, unbesiegbar und groß hält. Es ist immer noch zu goldig, den 20-30 kleinen Minikimonos beim Training zu zusehen: die Rolle, die Spielchen, die Partnerübungen. Joshi ist immer sehr sozial und lässt sich schnell fallen bzw traut sich nicht richtig, die anderen Kinder auch mach zu schmeißen. Aber das wird schon noch. Was mein Prinz hier in dem Jahr geleistet hat (erinnern wir uns an die glorreiche Silbermedaille vom Dezember ;-) ist eh schon toll. Und dann auch noch alles (natürlich) auf Französisch. Da darf Mama schon stolz sein, oder?

In Sachen Umzug bin ich wieder ein Stückchen weiter: die Wohnung ist gekündigt (haha). Fehlt noch: CAF , Stromanbieter, Internetanbieter, Handy und Schule kündigen/abmelden. Aber noch habe ich ja vier Wochen.
Für Deutschland muss ich dann noch den Umzugswagen organisieren (es leben die 2,70 Höhe und 6m Länge [oder wie groß war das Teil nochmal?] :-), KiGa erinnern, Schulanmeldung (evtl.), im Internet sämtliche Adressangaben ändern, Erfahrungsberichte/Evaluationen schreiben, Französisch-Kurs für Joshi suchen... -.- Boah... Ich liebe Abenteuer, immer wieder.

Aber wie schon 100x geschrieben: ich schiebe das alles vor mir her, ich will hier nicht weg! Die letzten 4 Monate gingen einfach viiiiel zu schnell vorbei. Immerhin motiviert mich das alles hier ziemlich, mein Studium nun schnell durchzuziehen. Nicht, dass ich das vorher nicht auch schon gemacht hätte...^^ Aber ihr wisst ja, wie es im Hinblick auf das Examen manchmal so ist... Da schiebt man/frau doch gerne mal ein Semester raus... Nun, da Joshi ja immer älter wird und ich den (mehr oder weniger) endgültigen Umzug nicht zu spät machen möchte, muss ich mich ranhalten und meinen 2- (höchtens 3-) Jahresplan auch einhalten.

Diese Woche ist eine Studigruppe aus Erlangen zu besuch. Axel, der eigentlich hier in Stra studiert und in Erlangen mein Erasmus-Austauschpartner ist, sozusagen, hat das organisiert. Find ich ne tolle Sache. Und so beherbergen wir bis Sonntag Nachmittag Olli, der vor 5 Jahren mit mir in Erlangen das Studieren angefangen hat. Gestern und heute konnte ich nicht wirklich was mitmachen von ihrem Programm. Zwischen Bibliothek, Schule und Judohalle war kein Raum mehr. Aber morgen vielleicht. Mal sehen. Vielleicht ist diese Aktion ja der Anfang einer Straßburger-Erlangern Freundschaft. Ich hoffe es. Danke, Axel :-)

Heute liebe Grüße an Jojo, mein liebes Patenkind. Vermisse dich!

Sprachblüten und Zitate heute mal wieder gemischt, damit ich sie nicht vergesse.

Selbstgespräche eines 5-Jährigen beim Playmobil-Feuerwehrboot-Spielen in der Badewanne (mit viiiiel Schaum):
"Hey, was macht ihr denn da?" "Wir machen unsere Sirene an!" "Ihr seid ja wie kleine Kinder, das braucht ihr doch gar nicht!" "Doch, weil wir da ein Problem mit dem Schaum haben!" "Ach so, mit dem Schaum..." SCHWEIGEN. DANN "Ja, da kann man halt nix machen. Der geht halt auch nicht weg!" "Ja, aber morgen, dann ist er weg" "Ja, dann machen wir unsere Sirene dann halt auch wieder aus!" "Ok, Chef!" 
 
23.5., FB-Chat mit Pierre... (über Sex und dessen Tabuisierung in der Gesellschaft, und Hebräisch -.-)
"jamais d'orgasme hébraïque, en tout cas"
 

Montag, 27. Mai 2013

Und weiter geht's

Also, die frohe Nachricht des WEs: Hebräisch 2/3 bestanden mit 16,5 / 20 Punkten :-) Da bin ich aber froh, zumal man in Dtl nach der Umrechnungstabelle ab 16 Punkten ja die 1 bekommt ;-) Ich hoffe, dass ich mir das anrechnen lassen kann *gg*... Letzte Woche war ja dann der Intensivkurs, der ok war. Ich muss halt noch anständig die ganzen schwachen Verben lernen (ein KINDERSPIEL im Hebräischen o_O) und dann wird das am 21.6. schon... Das Kolloq in Dtl macht mir mehr Angst.

Gestern wars hier in Frankreich Muttertag und Joshi war schon aufgeregt, weil er in der Schule etwas für mich gebastelt hatte... Er stand also Punkt 8, als der Wecker klingelte (wir wollten in die Kirche gehen), vor meinem Bett, die Arme voller Geschenkchen und krabbelte unter meine Decke... War das süß! Das erste mal so richtig Muttertag, wie frau es sich vorstellt. Ich habe eine ganz süße Karte bekommen, jede Menge Schmucksteinchen und einen Pin zum Anstecken / Ansteckernadel mit dem Motiv eines von Joshi selbstgemalten Vogels...
Frühstück, wie immer Sonntags, königlich und dann auf in die Kirche, wo Joshi so gerne in den KiGo geht. Nach der Kirche sind wir dann zu McDo und danach ins Kino ("Les Croods"). Ein richtiger Mama-Joshi-Tag mit viiiiel Kuscheln, Quatsch machen und Schlemmen. Das Kino mit Joshi war ganz schön anstrengend, denn 80 Minuten lang stellte er mir Fragen, Fragen, Fragen... Warum es in dem Film Tiere gtbt, die es gar nicht gibt; warum da ein Erdebeben ist und wie Erdbeben passieren können; warum aus einem Vulkan Lava kommt, was das ist und warum sie heiß ist; warum der böse Tiger auf einmal lieb ist; warum, warum, warum... Das war was.. Ich freue mich ja, wenn Sohnemann viel fragt, aber nonstop im Kino nervt es irgendwann einfach nur noch... ;-)
Ansonsten gibt es nicht viel Neues zu berichten. Den Abschied schiebe ich vor mit her. Meine Wohnungskündigung muss ich die Tage abgeben, ebenso wie einige andere Kündigungen... Dann alles in Dtl schon mal organisieren und v.a. den KiGa daran erinnern, dass Joshi ab Juli wieder da ist... Ich mag das alles gar nicht machen, aber es geht kein Weg dran vorbei, alles geht einmal vorbei. Ist ja kein Abschied für immer.
Seit gestern bin ich krank. Halsweh und Gelenkschmerzen, das übliche eben, wenn sich ein Virus in mir breit macht... Ich mag das nicht, den Tag nur mit Ibu überstehen zu können. Aber so ist das eben, die meisten kennen das ja: Stress/Prüfungen rum --> krank. Normal. Ich hoffe, dass das nicht lange dauert. Trinke schon ganz viel und ernähre mich gesund (ok, ok, McDo war gestern die Ausnahme).
Wenn ich nach Dtl zurückkomme, warten 6 Prüfungen auf mich. Vielleicht ist das auch ein Grund, warum ich nicht unbedingt zurück will :-D Bibelkunde AT, Hebräisch Kolloq, Psycho2, Handball, Volleyball, Turnen... Jippieh -.- Hab mich ja noch wegen "Erziehung" beurlauben lassen für das Sommersemester, deswegen darf ich die ganzen Prüfungen mitmachen. Normalerweise ist das ja nicht erlaubt: bei Beurlaubung Prüfungen abzulegen... Eben ein "Sonderrecht" für Eltern.
So, nun wünsche ich euch einen tollen Wochenstart mit etwas mehr Sonne als bisher. Das Wetter ist echt ätzend...
Liebe Grüße heute an Wilfried un Dorothea. Ich freue mich schon wieder, euch zu sehen!

Sprachblüten (heute nur eine):

Jo: Mama, warum koennen wir Gott eigentlich nicht sehen
Ich: o_O ... Wie meinst du denn, wuerde er aussehen, wenn wir Gott sehen koennten?
Jo: Na, so ganz verrueckt!
Ich: Wie meinst du das, erklaer's mir mal.
Jo: Na, so wie ein Kuscheltier, so irgendwie wie ein ein Baer, der so ganz verrueckt schaut!








Dienstag, 21. Mai 2013

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel ist vor dem Sieg...

So, Hebraeisch habe ich ueberlebt und bestanden, denke ich. Aber war ja auch erst die zweite Pruefung von 3 hier in Frankreich und dann kommt ja noch das Kolloquium in Deutschland. Davor habe ich echt am meisten Respekt... Aber ich denke, wenn ich es nach einem Jahr und drei Pruefungen nicht kann, dann bin ich eben selbst schuld. Und so sitze ich nun wieder Tag fuer Tag in der Bib, lerne die Konjugationen und Deklinationen und uebe mich an Jesaja, Hiob, Psalmen, Samuel, Genesis, Proverbien... ... Eigentlich ist es so, wie mit jeder alten Sprache: erst jetzt faengt es an, etwas Spass zu machen. Jetzt, wo die Sprache nicht mehr nur aus Grammatikfetzen und Vokabelbausteinen besteht, sondern schoen langsam ein Gesamtgefuege ergibt, dessen Einfachheit unheimlich komplex werden kann...
Ab morgen findet bis Freitag der Intensivkurs statt, d.h. jeden Tag 6 Stunden Kurs und es wird uebersetzt, uebersetzt, uebersetzt... Ich habe mir schon die Zaehne an Jesaja ausgebissen, zumal ich kein Hebaeisch-Franzoesisches Woerterbuch hatte und somit desoefteren Hebraeisch > Deutsch > Franzoesisch uebersetzte... Woerter wie "Feigenbaum", "Gedaechtnisname", "einschaerfen" oder "skalpieren" gehoerten bisher eben einfach nicht zu meinem Wortschatz und so bin ich nun meister im Woerterbuch-Nachschlagen... Aber heute habe ich dann nach einigen Stunden Arbeit alle vorzubereitenden Texte ins Franzoesische fertig uebersetzt und hoffe, dass ich nicht voellig desillusioniert und verzweifelt aus dem Kurs morgen komme ;-) Das Angebot, ins Deutsche zu uebersetzen bei der Pruefung, besteht zwar, aber ich muss zugeben, dass ich mich unterdessen ganz gut mit der Uebersetzung Hebraeisch > Franzoesisch angefreundet habe... Die letzte Pruefung hier ist am 21.6. und bis dahin habe ich ja noch etwas Zeit zu entscheiden...
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Meinem kleinen Prinzen geht es sehr gut. Joshua wird immer besser in Franzoesisch und sehr oft redet er schon Saetze halb auf Deutsch und halb auf Franzoesisch oder (und das ist das allersuesseste) er haengt an jedes deutsche Wort, bei dem es moeglich ist, unbewusst dieses nachklingende "e" der Franzosen an (s. Stilblueten unten). Er hat unterdessen keinerlei Probleme mehr und es ist total schoen zu sehen, wie er sich in die Sprache so eingelebt hat :)
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Da die Pruefungszeit hier schon vorbei ist, haben sich alle Theologen schon in ihre Praktika, Ferien oder Mémoires (Hausarbeiten) verabschiedet und ich sehe nur noch vereinzelt jemanden an der Uni. Klar, die besonders Fleissigen sind immer in der Theologen-Bib anzutreffen. Aber das sind meist entweder DoktorandInnen oder Katholiken *gg* ;-) und mit denen hatte ich nun nicht sooo viel zu tun dieses Jahr ueber. Aber ich werde den einen oder anderen auf jeden Fall noch einmal wieder sehen (wollen). Wir haben ja noch ein paar Wochenenden, an denen wir das Elsass und die Praktika-Einsatzstellen der angehenden PfarrerInnen erkunden koennen :)
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Das tolle hier in Frankreich ist, dass man, sobald man die Licence hat (= Bachelor nach dem 6. Semester oder aequivalente Studienleistungen wenn aus dem Ausland kommend...), im Sommer die sich im Urlaub befindenden PfarrerInnen vertreten, also fuer 1-2 Monate einmal den PfarrerInnenberuf wirklich erleben kann. Das ganze nennt sich "Suffragances" und ist nicht nur in einem "Praktikum" oder sonst was, sondern ein richtiger Einsatz (und bezahlt). Das finde ich eine richtig gute Sache und erlaubt es den angehenden MasterstudentInnen, sich schon mal ein Bild ihres zukuenftigen Berufes zu machen (Master "Theologie appliquée" = kirchl. Examen in Dtl.). Sollte mein Israel-Vorhaben, aus welchen Gruenden auch immer, nächsten Sommer nicht klappen, dann werde ich das naechstes Jahr auch machen. Was gibt es denn besseres, als so frueh wie moeglich all die Dinge, die der PfarrerInnenberuf mit sich bringt, schon machen zu duerfen und dabei zu lernen? Klar, im Sommer ist nicht so viel los, aber die Verantwortung tragen die angehenden PfarrerInnen trotzdem. Eine tolle Erfahrung und Herausforderung.
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In 2 Wochen kommt Helen. Wir wollen gemeinsam ihr Reli-Abi vorbereiten und ich hoffe, dass ich mich nicht vollends blamiere ;-) Aber ich freue mich so auf die Tage mit ihr und fuer Joshi ist es eine Ueberraschung. Helen war in Erlangen seine heissgeliebte Baby-Sitterin und er ahnt nichts.... An dem Tag, an dem Helen kommt, wird er ueberrascht werden... Helen bringt mir dann auch alle noetigen Woerterbuecher mit (Fohrer und Gesenius), da man hier kaum was ausleihen kann...
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In 3 Wochen kommen Andrea und Basti noch fuer ein paar Tage und auch auf die Zeit mit ihnen freue ich mich riesig. Es gibt ja so einige Neuigkeiten und soooo viel zu erzaehlen.
Ja, und dann naht auch schon der Abschied. Wenn die beiden Abfahren, habe ich noch 6 Tage bis zur Hebraeisch-Pruefung und dann noch eine Woche bis zum Umzug nach Dtl... HILFE! geht das alles schnell... Aber ich bin soooo motiviert fuer den Rest meines Studiums, ich hoffe, dass ich diese Energie moeglichst lange ueber die letzten 4 (bis 6 ;-) Semester mitnehmen kann und alles so klappt, wie Joshi und ich uns das vorstellen...

Heute ganz liebe Gruesse an Bea, deren Paeckchen gestern bei uns ankam. DANKE, ich hab ein bisschen geweint vor Freude :-) Ich hoffe, dass wir uns bald mal hoeren und dass dein Job dich fordert, aber nicht platt macht... Fuehl dich gedrueckt!!! :-*

Stilblueten:

Joshi: "Mama, ich hab was gemalt. REGARDE mal mein Tier an!" ^^
 
Ich habe Joshi vor ca. 2 Wochen erklärt, dass man auf Englisch, wenn es stark regnet "it's raining cats and dogs" sagt (und auch, was das übersetzt heißt).
Er heute, als es draußen regnet: "Mama schau mal, es regnet Kühe!"

 
Langsam ist das Chaos in Joshis Kopf wohl perfekt. Er gestern zu mir (die "e" in Klammern sind die E's, wie sie die Franzosen gerne nach vielen Woertern noch anklingen lassen ): "Mama, das ist(e) aber(e) pas gentil!" - er denkt kurz nach. Dann: "Mama, das geht aber nicht(e), ich parle Franzais!"
Zu suess...



Mittwoch, 15. Mai 2013

Prüfungszeit

Hallo an alle,

nachdem meine Mama zu Besuch war, habe ich nicht schreiben wollten. Ich finde es immer doof, wenn Besuch da ist, zu bloggen: ich am Laptop, Besuch schweigend daneben... Nein, das mag ich nicht.
Die Tage mit meiner Mutter waren wunderschön! Das Wetter hat toll mit gemacht und Joshi hat die Zeit auch richtig genossen. Danke, Mama, für die schönen 6 Tage. Ich hoffe, du hast meine zukünftige Wahlheimat etwas liebgewinnen können :-)

Nun stecke ich (alle Studis hier) mitten in der Prüfungszeit und ich muss sagen: dieses Semester kann ich mir kaum was anrechnen lassen... Echt nervig. Also mache ich ausser Hebräisch nicht "viel" (Hebräisch langt schon!!!!). Vielleicht noch eine Hausarbeit zur Trinität... Alles andere muss ich in Dtl dann nachholen. Aber mein Fokus dieses Jahres lag ja unitechnisch eh auf Hebräisch und es läuft echt gut. Ich habe die Sprache liebgewonnen (was nicht nur an meinem Fleiß liegt, sondern auch an der Tatsache, dass wir einen netten Prof haben und, wie schon des öfteren erwähnt, auch einmal die Woche Althebräisch gesprochen haben...). Ich werde im Juni noch einen dritten Kurs mitmachen, damit ich auf das Niveau komme, wie es in Erlangen erwartet wird und dann hoffe ich, im Juli das Kapitel "alte Sprachen" in Erlangen mit dem Kolloquium endlich abschließen zu können (bis zum Theo-Examen... ;-)

Die letzte Zeit hier ist sehr intensiv. Auch nach der Prüfungszeit wird viel los sein. Mich haben noch so viele Leute zu sich eingeladen und Besuch kommt auch noch jede Menge. Langeweile ist nicht angesagt. Aber es ist so schön hier  und je näher der Abschied rückt, desto fester mein Vorhaben, hierher zurückzukehren. Ich habe hier so viele, liebe Menschen kennengelernt, mein Herz verloren (nicht nur an die Stadt ;-) und überhaupt...

Ja, wie es Joshua geht mit der Aussicht auf Rückkehr? Überzeugt ist er momentan noch nicht. Aber wenn wir es schaffen, dass er das Französisch, das er gelernt hat, über die 2 oder 3 Jahre bringt und nicht vergisst, dann wird er sich in ein paar Jahren hier in einer bilingualen Schule (Deutsch und Französisch; im Elsass kein Problem) schnell eingewöhnen. Nun steht erst mal die Frage an, ob er im Herbst in die Schule will und soll oder noch ein Jahr in den KiGa. Angesichts der Tatsache, dass das System hier so streng ist und Joshi echt weit ist, überlege ich tatsächlich, ob ich ihn nicht im Herbst schon einschule. Das hätte dann auch den Vorteil, dass er, wenn wir nach Frankreich zurückkehren, hier eine Klasse "wiederholen" könnte, ohne älter zu sein und sich so zusätzlich nicht zu sehr auf den Stoff konzentrieren muss, sondern Zeit hat, wieder Französisch zu lernen. Ich habe mit dem Direktor unserer Sprengel-Schule in Erlangen schon telefoniert und er war ganz nett... Ich hatte ja Angst, Vorwürfe zu kriegen, so von wegen "überehrgeizige Mutter" oder so. Aber er sah das ganz locker und meinte, ich solle, wenn wir in Dtl zurück sind, einfach einen Termin ausmachen bei ihm und der Schulpsychologin (Untersuchung bei Kindern, die früher eingeschult werden, Pflicht) und dann würden wir gemeinsam entscheiden. Das hat mich sehr beruhigt. Es gibt ein gutes Gefühl, wenn man merkt, dass solche Gedanken nicht von vorneherein als "überehrgeizig" abgetan werden. Sollte Joshi noch nicht soweit sein, dann eben noch ein Jahr KiGa... Soweit der Stand der letzten Tage.

Ich freue mich auf die Zeit in Dtl, wenn wir zurück sind, die für die nächsten Jahre schon verplant ist ^^. Prüfungen, Examen, Exkursionen, Praktika... Es geht in Erlangen weiter, wie es hier in Strasbourg gerade zu Ende geht: voller Terminplan, kaum Langeweile. Gut so. Ende in Sicht. Ein tolles Gefühl. Immer wieder. Bedenkt man, dass ich im Herbst schon im 16. (!HILFE) Hochschulsemester bin....

So, bis die Tage. Melde mich, wenn Hebräisch (Prüfung 2 von 3) am Freitag vorbei ist.
Liebe Grüße an Helen heute. Ich freue mich auf dich! :-)


Montag, 6. Mai 2013

Heute in aller Kürze einen Sprachblüten-Post, damit mein FB-Account (Pinnwand) wieder etwas leerer wird... ;-) Melde mich die Tage wieder. Morgen kommt Mama zu Besuch für ein paar Tage - das erste Mal seit wir hier sind und ich freue mich so!
Ach ja, die "Sprachblüten" sind ein Mix aus Zitaten von Joshi und "unbekannt" (Autoren weiß nur ich ;-)

Leçons de la vie:
"Je suis prêt s'il y a quelque chose de forte en moi qui est plus forte que moi."

Ich (ungeduldig): "Joshi, jetzt ZIEH' - DICH - BITTE - AUS - UND - DEN - SCHLAFANZUG - AN!"
Jo: "Mama, ganz ruhig. Wir wollen doch vor dem Bettgehen wohl nicht streiten!?"
-.-

Ich lese Joshi "Sonntagskind" (G. Mebs) vor. An der Stelle, wo das Sonntagskind erklaert, warum es in einem Heim lebt, meint Joshi: "Boah, Mama, das ist aber echt nur erfunden. Es gibt doch keine Eltern, die ihr Kind nicht wollen. So ein Quatsch! Ne echt, das kann gar nicht sein!" ♥

Comment éviter la "souffrance"? - Profiter des beaux moments de la vie et ne pas attendre des conséquences...

Vous le saviez? Le hireq du Hifil s'appelle aussi un "hireq gaulois" ^^

- Joshi huepft in der Wohnung rum, normalerweise ein Zeichen, dass er dringend aufs Klo muss -
Ich: "Joshi, bitte geh' jetzt aufs Klo!"
Jo: "Aber Mama, ich bin einfach nur gluecklich!"
Ich: "Das will ich mal sehr hoffen, junger Mann..."
- Jo laesst sich theatralisch aufs Sofa plumpsen, mit einem Gesicht als weine er gleich -
 Jo: "Mama, jetzt hast du mich ECHT UNGLUECKLICH gemacht!"
Jaja, ist klar...

"Discussion" avec une athéiste (divorcée) aujourd'hui...
Elle: "Moi, j'aimerais bien avoir un homme..."
Moi: "Moi aussi, ms tu sais, comme j'ai déjà un enfant sans être mariée et comme je veux devenir pasteur, je dois et veux "bien choisir"..."
 Elle (rigole): "Tu vois, et ça, ce n'est que le premier avantage d'être athée. Moi je peux avoir autant d'hommes que je veux..."
Ah oui, je vais commencer à réfléchir... ^^

Hilfe erbeten für folgende Kinderfragen (ich werd' noch wahnsinnig):
- Warum ist der Himmel so weit weg?
- Wo ist das Blau im Himmel?
- Hat der ferngesteuerte Lightning McQueen auch einen Motor und wie funktioniert der?
- Wie hat mein Kopf Französisch gelernt?
 - Wie kommt die Musik in meinen Kopf?
... Fortsetzung folgt -.-

Joshi über den angeblich tollwütigen Fuchs, der bei Alfalter gesehen wurde:
"Ja, Mama, des ist echt gefährlich. Wer weiß schon, wo der schon überall seine Wut rausgelassen hat!"

Donnerstag, 2. Mai 2013

Teil meines Lebens

Die Krise ist ueberwunden. Ich danke Andrea so sehr, dass sie fuer uns da war. Und ich will diesen Eintrag fuer Joshi schreiben, den groessten und besten Teil meines Lebens. In der Tat haben wir eine schwierige Zeit hinter uns. Jedes Mal, wenn er aus den "Deutschland-Wochen" zurueckkam, war er etwas durch den Wind. So auch letzte/diese Woche. Nur mit dem Unterschied, dass auch ich diesmal ziemlich durch den Wind war, weil niemand etwas gegen Gefuehle machen kann. So ist das. Eigentlich hatte ich das Thema abgeschrieben und mich als zu rational eingeschaetzt, um sowas nochmal zu durchleben. Aber nein, das Leben hat mich (Gott sei Dank!) eines besseren belehrt. Nur dass Joshi und ich das bisher so noch nicht kannten. Ich hatte echt Probleme mit ihm, konnte mich kaum auf ihn einlassen. Nur dass ich hier in Frankreich eben nicht die Moeglichkeit habe, ihn zeitweise irgendwo unterzubringen (Oma, Opa, Tante, Onkel, Freunde...) und wir somit aufeinandersassen, beide in einem Zustand ausserster Labilitaet. Wir lebten nebeneinander, aber nicht miteinander. Ich wollte, konnte aber nicht. Wenn wir am Boden sassen und miteinander spielten / spielen wollten, kamen mir die Traenen, weil es mir zugleich unheimlich auf die Nerven ging und Leid tat, dass ich nur wenig empfinden kann. Ich war mit den Gedanken woanders, im Nacken auch noch die anstehenden Pruefungen und im Kopf schon die Angst vor der Auseinandersetzung, wenn es um die Entscheidung geht, ob ich tatsaechlich Pfarrerin im Elsass werde (Joshi!).
Ich weiss nicht, wie ich die Tage ueberstanden habe. Viel Zuspruch von Andrea und meinen Eltern, Ausleben der Gefuehle, Nachdenken und Beten (dessen Wirkung wird gemeinhin unterschaetzt!). Und gestern ging es dann wieder. Auf einmal ging es wieder und mein Mut und meine Zuversicht kamen zurueck. Muede bin ich immer noch und klar, meine Gedanken sind schon immer noch etwas wirr von Zeit zu Zeit. Aber ich kann mich wieder mit Joshi beschaefigen, mich mit ihm freuen, mit ihm lachen und ihm vorlesen. Wir diskutieren wieder ueber Gott und die Welt und haben Spass. Vielleicht lag es auch daran, dass ich kurz ueberlegt hatte (und mir dessen auch schon ziemlich sicher war), unsere Lebenssituation, wenn wir zurueck in Dtl sind, grundlegend zu aendern. Ich hatte in diesen Tagen keinerlei Kraft fuer Gegenwind und der ist die naechsten Jahre, je groesser Joshi wird, zunehmend zu erwarten. Also wollte ich nachgeben, vielleicht auch aufgeben. Viele Traenen, lange Gespraeche und einige Denkphasen spaeter hatte ich mich wieder im Griff und konnte meinem kleinen Sonnenschein auch wieder Sicherheit vermitteln. Und schon war auch er wieder wie ausgewechselt. Echt der Hammer. Das war emotional gesehen die schlimmste Krise seit der Trennung von Joshis Papa. Aber dennoch bin ich dankbar, das durchlebt zu haben und immer noch etwas zu durchleben. Es zeigt mir, dass ich doch noch nicht zu rational bin, dass "es" immer zuschlagen kann und man im Leben nie gefeit ist vor Emotionen, Eindruecken und - Maennern ;-)
Ich habe mich wieder anders entdeckt, und eine Kraft in mir entdeckt, die ich lange vergessen hatte. Die hatte ich das letzte Mal so gespeurt, wie es um meine eventuelle Villigster Zukunft ging. Damals habe ich gekaempft und dann hatte ich das irgendwie vergessen. Aber es waere ja langweilig, wenn es immer so schoen (achtung! NICHT: einfach!) weiterginge...
Und so greifen und Joshi und ich die nachste Zeit hier an (und es wird nicht die letzte in Frankreich sein!!!!!), freuen uns auf ein tolles Finale und die Rueckkehr nach Dtl auch. Ziel: in einem Jahr scheinfrei!
Joshi, ich liebe dich und ich bin immer mit und bei dir!