Sonntag, 28. April 2013

Endspurt


Seit mehr als einer Woche sind wir wieder zurück aus Paris. Joshi war zwischendurch sogar schon eine Woche beim Papa. In diesen Wochen (wohlgemerkt: das ist nun erst die 3. Woche insgesamt, die Joshi in 5 Jahren bei seinem Papa verbringen darf) merke ich immer mehr, wie sehr ich an meinem großen Schatz hänge. Nicht nur was die Liebe zu ihm angeht, sondern auch was mein Selbstbewusstsein betrifft. Joshi gibt mir einen Tagesrhythmus und Struktur. Wenn er nicht da ist, habe ich Zeit für mich, Zeit für Freunde und Zeit zum Nachdenken. Und in diesen Zeiten stelle ich dann fest, dass es wunderbar ist, einfach nur Frau zu sein. Das war ja das letzte Mal schon so und es fällt mir schwer, das anzunehmen.

Mein „großes Glück“ lässt sich hier nicht einfach vergessen oder abschreiben. Im Gegenteil. In solchen „freien“ Wochen haben wir mehr miteinander und füreinander Zeit und merken dann doch, dass es irgendwie schön ist zu zweit aber eben auch schwierig... Das macht traurig, wütend und enttäuscht. Es macht die Tage endlos lang, die Nächte zu besten Freunden und vertreibt den Appetit, sodass ich in den Wochen allein von 10€ leben kann. Eigentlich wollte ich mich auf so ein Glück gar nicht mehr einlassen, schon gar nicht in Frankreich. Eigentlich war ich mit unserem (also Joshis und meinem) Leben ganz zufrieden. Nach 4 Monaten hin und her dachte ich mir dann halt „gut, schauen wir mal“ und als ich mir dachte „naja, vielleicht meint mein Glück es ja doch ernst“ kam die Backpfeife. So ist das, davor ist man wohl nie gefeit. Ich dachte wirklich nicht im Leben daran, dass man/frau mit Mitte-Ende 20 sich nochmal so dumm wie ein Teenager fühlen kann. Dumm, ausgenutzt und traurig. LA FIN.

Am Freitag konnte ich nach Deutschland fahren. In Erlangen waren am Samstag Villigster Vorauswahlen und wir haben wirklich tolle Kandidaten und lebhafte Diskussionen gehabt. Eine willkommene Abwechslung und ich hatte gar keine Zeit über das vergangene Glück nachzudenken. Ein paar Mails haben wir uns noch geschrieben, weil ich in Deutschland ja über Handy (die franz. Nummer) nicht erreichbar bin. Das ist ganz gut, weil ich beim Schreiben dann alle Zeit der Welt habe, nach Worten zu suchen. Es ist schwer, solche Gefühle in einer anderen Sprache auszudrücken. Wie heißt es so schön: die Hoffnung stirbt zuletzt...

Heute habe ich dann Joshi wieder mit nach Straßburg genommen. Wir haben uns viel erzählt und er erschien mir wieder ein Stück größer. Wie schnell die Entwicklung doch geht. Morgen ist dann wieder Maternelle und Uni, ich sollte das Lernen anfangen. Auch wenn ich mit dem Kopf woanders bin. Nur noch 3 Prüfungen, dann ist das Kapitel „Auslandsstudium“ fertig geschrieben und ich weiß noch gar nicht, wie ich ohne meinen Blog hier dann weitermache ;-) Ich habe mich da so dran gewöhnt. Na, vielleicht starte ich einen neuen Blog. „Studieren, Examinieren, Promovieren mit Kind“ oder so ^^

Die Wochen, die mir hier noch bleiben, sind ausgefüllt. Es stehen noch viele Besuche an und ich freue mich auf meine ganzen lieben Freunde, auf die Gespräche, auf gemeinsam sein, auf die Ablenkung. Denn einen bitteren Beigeschmack haben diese letzten Wochen leider auch. Nicht nur weil mit Straßburg als Ort und meine neuen Freude hier so ans Herz gewachsen sind. Ich freue mich das erste Mal wieder auf Deutschland, weil ich weiß, dass der Abstand emotional guttun wird. Weil der Abstand wichtig ist, um die Enttäuschung zu vergessen. Und dennoch werde ich nach Frankreich zurückkehren. Ich habe mich verliebt in das Land. Nicht nur in das Elsass. Ich habe ja schon geschrieben, dass ich nicht einmal genau rational begründen kann, warum es mich hierher zurückzieht. Es fühlt sich so „richtig“ an... Ob ich Joshi mitnehmen werde können, das werde ich dann in 3 oder 4 Jahren entscheiden müssen. Gegenwind wurde bereits angekündigt. Aber das wäre nicht das erste Mal in meinem Leben, dass ich Gegenwind habe, den hat ja jeder Mal. Aber Joshi ist in 7 Jahren schon soweit, dass er selber entscheiden kann, bis dahin bin ich auch im Beruf und „eingerichtet“ und dieses „Einrichten“ möchte ich in Frankreich machen. Sonst hänge ich irgendwann in Dtl fest, bin eingerichtet und ärgere mich, dass ich den Schritt nicht früher gemacht habe. Die Sprache wird ja auch nicht besser durch das Nicht-Reden...

Ihr merkt schon: mit äußerst gemischten Gefühlen geht es in die Zielgerade dieser 10 Monate hier im Elsass und ich bin so unendlich dankbar, dass ich das noch erleben darf, auch wenn es gerade nicht so schön ist und es mir nicht gut geht. Aber zu erleben, dass da mehr ist als nur die „Mama“ und „Studentin“, dass es mehr gibt als nur Erlangen, dass auch einmal über den Rhein ein großer Kulturwechsel sein kann, dass Christ sein in Deutschland nicht das gleiche ist wie in Frankreich, dass es Menschen gibt, die für ihren Glauben und für ihre Kirche richtig was leisten müssen (und das in weniger als 450km Entfernung)... … das tut gut und hat mich wieder etwas aufmerksamer gemacht für meine Umwelt.

Ich halte euch auf dem Laufenden, wie es hier die letzten Wochen noch so zugeht. Vive la France!

Heute liebe Grüße an Andrea, die mir eine so große Stütze ist zur Zeit. Danke!

Sprachblüten:
 
Joshi kommentiert die Geschichte vom Barmherzigen Samariter:
"Das ist echt nicht höflich, einfach jemanden zu schlagen! Der Dieb hätte doch einfach fragen können, ob der Mann ihm was abgibt. Das geht ja mal gar nicht, einfach jemanden umzuhauen! Echt gar nicht!"
 
Joshi beim Ins-Bett-Gehen...
Jo: "Mama, spielen wir noch 'Hand auf Hand'?"
Ich: "Nein, wir spielen jetzt "Ich-Schlafe-Durch-Bis-Morgen-Früh."
Jo: "Jaaaaaaa"
- Denkpause-
Jo: "Mann, Mama, jetzt hast du mich echt ausgetrickst!"

Jo: "Mama, ich bin satt!"
Ich: "Na, dann kann ich ja den Rest essen!"
-ich nehme mir hungrig den Teller-
Jo: "Ja, Mama, da haste jetzt aber Glück gehabt, gell?"

Donnerstag, 18. April 2013

Paris Tag 5/6

Gestern waren wir beim Louvre, aber auch nur wirklich BEIM Louvre... Es war Mittwoch. Ich mag diesen Frankreich-Mittwoch nicht ^^ Da ja mittwochs keine Schule ist in Frankreich, ist der Louvre für Pariser Mittwoch-Betreuungen natürlich ein beliebtes Ausflugsziel. Es war die Hölle los (ob es allerdings jemals anders ist dort, weiß ich nicht...) Also haben wir nud die obligatorischen "Ich war auch da"-Fotos gemacht und sind wieder abgedampft... :D 


Beim Centre Pompidou (Museum für moderne Kunst) hatten wir das gleiche Problem... Also auch  hier nur einen Starbucks-Zwischenstopp eingelegt und dann sind wir endlich mal Solveigs Tipp gefolgt und Richtung Parc Floral beim Château de Vincennes losmarschiert...

 Voilà das Château. Der Park war herrlich und ich habe vor lauter Entspannung gar keine Fotos gemacht ^^ Ein gutes Zeichen....

 Heute dann Sacre Coeur. Ein Glück, dass wir heute nochmal Sonne hatten. Die Basilika ist ein Traum in weiß und selbst Joshi hat es unheimlich gefallen... In der Basilika selbst ist 24h durchgehend GoDi... Ganz schön krass, finde ich. Auf "Vorbestellung" kann man nachts auch dabei sein. Ich schlafe da lieber... (außer vor Ostern... da machts mir weniger was aus ^^) Viiiiele Erinnerungsbilder habe ich natürlich auch geschossen...




 Nachmittags waren wir im Jardin du Luxembourg, wo ich auf Rilkes Spuren das Karussell suchen wollte ("Mit einem Dach und seinem Schatten..."). Dann stieß ich auf ein Plakat, das eine Chagall-Ausstellung ankündigte, die im dem Park angeschlossenen Museum zu sehen ist... Chagall!!!! Da musste Joshi nun einfach durch... Ich liebe Chagall. Das habe ich meiner Schwester zu verdanken :)
Ich habe einige Details und Bilder (natürlich nur bei denen, wo es nicht verboten war) abfotografiert. V.a. Geigen, für mein liebes Schwesterherz ;-) Ich habe euch die Bildausschnitte zusammengestellt...

Ich muss sagen, dass ich selten so "ergriffen" war von Kunst. Ich bin da ja eher nicht so die Kunst- Versteherin... Aber Chagall hat es mir echt angetan. Einfach ein Traum und ein wahnsinns Gefühl, vor solchen Bildern zu stehen und sie bestaunen zu dürfen...




Für morgen steht nun noch das Centre Pompidou an (diesmal hoffentlich weniger Andrang...) und nachmittags weiß ich noch nicht, was wir machen wollen. Es ist Regen gemeldet... Mal sehen, ich werde berichten. Auf jeden Fall werden wir unseren letzten Tag hier richtig genießen :-)

Bis bald!!!

Dienstag, 16. April 2013

Paris Tag 4

Hallo an alle :)

Heute haben wir einen wunderschönen Tag erst um und in Notre Dame verbracht und danach um und auf dem Eiffelturm. 
Notre Dame ist, so wie das Straßburger Münster, eine wunderschöne Kathedrale. Allerdings muss ich zugeben: von Straßburg und Nürnberg und anderen Kirchen bin ich echt verwöhnt... ;-) So war Notre Dame nicht DAS touristisches Highlight, aber wie immer sind Joshi und ich gern hineingegangen. Joshi hat seine Kerze "für alle Menschen auf der Welt, denen es nicht gut geht" angezündet und wir haben gemeinsam gebetet. Das ist so unser Kirchen-Besichtigungs-Ritual. Eine richtige Besichtigung werde ich mal machen, wenn ich vielleicht noch einmal alleine oder mit erwachsener Begleitung in Paris bin. Dennoch war es schön, mal in DER Kathedrale Notre Dame zu sein, die ich bisher nur von Fotos und aus dem Disney-Film kannte.
Hier die Bilder:



 Ich liebe Rosetten :-)


Nach Notre Dame sind wir ein wenig durch die Stadt gebummelt und haben es uns bei Kaffee und Chocolat Chaud gutgehen lassen (nachdem Joshi mit mir einige Schuh- und Klamottenläden äußerst geduldig abgearbeitet hatte...). Früh übt sich also, wer mal ein Kaffee-Trinker werden will...

 Endlich angekommen. Der Eiffelturm wirkt auf den Bildern, die man so kennt, immer so "zart" und filigran. Dieser Eindruck weicht auch nicht ganz, wenngleich es schon beeindruckend ist, drunter zu stehen... :-)

 Erinnerungsfoto... wie immer...

 Der Blick einmal von unten und einmal von oben... :)

Wir haben uns für den Aufstieg bis zum 2. "Stock" für die Treppen entschieden. Das ist zum einen wesentlich günstiger als Aufzug fahren und zum anderen natürlich auch wesentlich gesünder... Also auf nach oben!!! Mir wurde immer heißer. Allerdings nicht wegen der Treppen, eher wegen der Höhe...


 Aussicht 1 :)

 Aussicht 2 gezoomt: Arc de Triomphe

Aussicht 3 ungezoomt: Wer findet den Arc de Triomphe noch?

Das also der Tag heute. Joshi war restlos begeistert und ich muss auch sagen, dass mein kleiner Mann alles echt toll mitmacht. Kaum ein Wort des Genervt-Seins, meistens lieb und interessiert. Wie fast immer halt ;-) Morgen kommt dann der "Hammer": Der Louvre steht für früh auf dem Programm... Ich denke, da werde ich das mit "lieb" und "interessiert" abends dann revidieren... Aber mal sehen. Vielleicht steckt in Joshi ja ein kleiner Leonardo da Vinci... Ob wir die Mona Lisa (Französisch "La Joconde") sehen werden, weiß ich noch nicht. Wenn der Andrang zu groß ist, eher nicht... So viel Kunstverständnis habe ich dann auch wieder nicht, dass sich das lohnen würde.
Nachmittags werde ich mal Solveigs Tipp danken annehmen und den Parc Floral beim Château de Vincennes besuchen. Dann kann Joshi spielen und ich etwas entspannen (wenn wir beide den Louvre überlebt haben).

So, nun wünsche ich euch einen schönen Abend und bis morgen oder so... :) Liebe Grüße heute an Tino! Ich muss dich mal unbedingt anskypen, wie es in Spanien und so war :) 



Montag, 15. April 2013

Richtigstellung

Achtun, Achtung, Richtigstellung: Die Meinung, dass Paris besser sei als Straßburg ist die von Elisa, nicht die von Solveig ;-)

Heute waren wir am Eiffelturm. Da ich erst bei der Ankuft dort gemerkt habe, dass ich meinen Foto vergessen habe, sind wir nach nicht langer Zeit wieder heim um diesen zu holen und haben beschlossen, morgen Nachmittag evtl. mal den Eiffelturm zu erklimmen. Nachmittags waren wir im Naturhistorischen Museum. Ein richtig tolles Museum, wo Kinder (wenn sie alt genug sind... -.-) richtig viel über Evolution lernen können :-) Ich frage mich immer wieder: wie kann ein Land, das zu so tollen Museen in der Lage ist, so ein Schulsystem hervorbringen?!

Fotos gibts morgen!

Liebe Grüße an Bea, die irgendwo gaaaaaanz im Süden von Deutschland die ersten Wochen ihres Assistenzärztinnen-Daseins hinter sich gebracht hat. Und liebe Grüße an Matze, der soooo allein ist... Bald sind wir wieder da, dann können wir gemeinsam einsam sein *haha* - dann gehst du wahrscheinlich grad weg... ...

Joshis Stilblüten:

Ich: "Jo, wenn du jetzt nicht herkommst, dann gibts nachher kein Betthupferl!"
Jo: "Mama, und wenn du jetzt nicht aufhörst, dann gibts morgen einen Tag keine Vitamine!"
(so viel zum Thema "negative Konsequenz"...)

Das werden zwar nur "Straßburger " verstehen, aber egal... ;-)
Ich: "Joshi, aufstehen! Bist du schon wach?"
Jo: "PROCHE"
Ich: "Hopp, auf jetzt!"
 Jo: "PROOOOOOOCHE!"
 -- 5 Minuten später --
 Jo: "ARRIIIIIIVE!"

Jo: "Mama, schau mal, ein Corbeau Freux! Und da, eine Pigeon Ramier! Können wir am Jeudi auch mal die Canard hier füttern gehen?"
- Denkpause -
Jo: "Mann, Mama, ich habe schon die ganzen deutschen Wörter vergessen!"

Sonntag, 14. April 2013

Paris Tag 2

Hallo, nur schnell ein paar Bilder. Bei strahlendem Sonnenschein sind wir heute (nachdem wir im GoDi der dt. ev. Gemeinde hier in Paris waren) vom Place de la Concorde über die Avenue des Champs Elysées bis zum Arc de Triomphe gelaufen. Ausklingen haben wir den Tag im Parc des Tuileries lassen...
 Nein, nicht McDo sonder METRO :-)
 Place de la Concorde. Rechts gaaaaanz in der Ferne der Arc de Triomphe und links in der Ferne der Eiffelturm:)
 Der Arc de Triomphe von unten
 Die Treppen hoch zur Terrasse des Arc de Triomphe (50m hoch)... 2XX Stufen (hab ich vergessen). Der "Effekt" dieses Fotos war nicht gewollt, finde es aber ganz gelungen :)
 Was für ein Ausblick!!!!!!!
 Links Eiffelturm, rechts die Avenue des Champs Elysées... aus 50m Höhe.
 Erinnerungsfotooooooo! "Ameisensch..........!"
Links Erinnerungsfoto 2. Rechts das Bild habe ich nicht "live" gemacht sondern von einem Poster abfotografiert...

Samstag, 13. April 2013

PARIS

Hallo alle zusammen,


Wir sind gut in Paris angekommen. Unsere Bleibe ist im 13. Arrondissement, ganz in der Nähe der Manufacture des Gobelins und des Jardin des Plantes. Diesen Park / botanischen Garten haben wir heute auch erst einmal unsicher gemacht. Das Naturhistorische Museum, das dort ebenfalls ist, wollen wir morgen Nachmittag besuchen. Joshi und ich haben uns darauf geeinigt, dass einen "halben" Tag er bestimmen darf, was er machen möchte und den anderen halben Tag darf ich sagen, wo's langgeht (also in Sachen Sightseeing)... Wobei ich die genaue Bestimmung von "halb" offen gelassen habe. Im Endeffekt ist es Joshi ja auch egal, wenn er nur spielen kann. Wir schlenderten also erst einmal eine Weile durch den Jardin des Plantes und ich stellte fest, dass ich in Paris trotz meines StudentInnen-Status nicht wirklich viel günstiger bekomme, nämlich weil ich schlicht und einfach ZU ALT BIN *heul*...


Jedenfalls haben wir jede Menge Fotos und Späßchen gemacht und es uns gut gehen lassen. Es gibt dort auch einen kleinen Zoo, der allerdings ziemlich teuer ist im Vergleich zu dem Zoo, den wir in Nbg hätten und so habe ich Joshi gesagt, er solle nächste Woche, wenn bei seinem Papa ist, mit seinem Papa doch lieber nach Nbg in den Tiergarten fahren, da ist das Geld "besser" (bitte streiten wir nun nicht über Tierethik ;-) angelegt als hier in Paris...
Der Tag fing mit Sonnenschein an und ich hatte schon bedenken, dass ich keine passenden Jacken dabei habe. Aber die Sonne trat ihren Platz dann an viele Wolken ab und mit den Wolken wurde es natürlich wieder kühl und somit warenunsere Winterjacken genau das Richtige. Dennoch versucht der Frühling auf Biegen und Brechen sich seinen Weg zu bahnen. Überall wollen die Bäume blühen. Manche noch sehr verhalten, andere schon in voller Pracht. So wie dieser Baum hier. Wiedermal musste Joshi als Model herhalten, weil ein Foto nur von dem Baum ja wenig Sinn gemacht hätte...

 Unser erster Orientierungsgang durch Paris führte uns aus dem Jardin des Plantes heraus und weiter auf großen Straßen mussten wir nicht lange marschieren, um einen ersten Blick auf die Seine werfen zu können. Für alle, die es nicht wissen: die Seine ist für Paris das, was die Ill für Straßburg ist (Fluss ;-)

Hach ja, das ist schon ein andächtiger Moment, das erste Mal über die Seine zu blicken... Ich war glücklich wie ein kleines Kind und so richtig touristisch gingen wir an der Seine entlang und hielten nach einem Platz für ein schönes Foto Ausschau. Es dauerte nicht lange, da fanden wie einen geeigneten Ort und so entstand mit Selbstauslöser dieses allererste, wunderschöne Joshi-Mama-Seine-Foto...
Joshi stellte fest, dass ihm Paris gefällt (wobei ich denke, dass man "Paris" auch durch "überall, wo es Wasser gibt" ersetzen kann bei ihm). Er wolle hier mal wohnen, meinte er. Na mal sehen, antwortete ich. Ist ja nur ein Urlaub und am ersten Tag... ;-)

Die Seine weiter entlang geschlendert, sahen wir bald in der Ferne erste Hinweise auf die Pariser "Wahrzeichen"... ... :-) In den nächsten Tagen werden wir alles noch aus der Nähe besichtigen. Noch 6 volle Tage bleiben uns, das reicht gerade so, um das, was man sehen MUSS als Tourist, auch zu sehen. Zumal ich ja nicht von einer Sache zur nächsten rennen kann mit Joshi.
Und gefällt es jedenfalls sehr gut. Zwar wurde die Stimmung heute Abend durch einen kleinen "Ich-muss-mal-ausprobieren-ob-ich-im-Urlaub-den-Chef-spielen-kann"-Anfall von Joshi getrübt... Aber nachdem wir die Verhältnisse unmissverständlich geklärt hatten, war es auch wieder gut. Und so sitze ich nun hier und schreibe euch, bevor ich mich gleich mit meinem besten Freund auf die Couch begebe: Das Althebräisch-Lehrbuch ;-)
Bis die Tage, ich melde mich wieder :-)
Liebe Grüße heute an Solveig und Elisa: nun verstehe ich, warum Paris so viel besser ist als Straßburg ;-) Und Solveig: Glückwunsch zur Medaille :-)







Montag, 8. April 2013

Kommunion, Paris, Vorauswahlen... ...

Nach einer längeren Pause (ich konnte mich abends nie überwinden, nochmal zu schreiben - entschuldigt!) melde ich mich zurück. Eine richtige "Rückmeldung" ist es ja eigentlich nicht, dafür war die Funkstille zu kurz, aber was solls's ;-) Ihr wisst, was ich meine.
Was gibt es also Neues? Mein Glücksgefühl hat sich beruhigt. Zum Glück. Ich war ja nicht mehr normal ^^ Der Grund ist mangelndes Interesse dieses Glücks an meinem kleinen Prinzen und mangelndes Verständnis für unsere Lebenssituation. Nein, in der Tat, da könnte kein großes Glück draus werden. Eher ein sehr kleines und kurzlebiges...

Das "Elsass-Glücksgefühl" hält jedoch ununterbrochen an. Wir sind hier echt zu Hause unterdessen und die Drei- bis Vier-Jahresplanung sieht auch eine Rückkehr hierher vor. PfarrerInnen werden im Elsass gesucht... Und Joshi kann ja jetzt Französisch und in der Schule in Erlangen, wo er eingeschult wird, wird teilweise bilingual Dt-Fra unterrichtet. Also alles im grünen Bereich.
Noch ein Jahr Uni, dann geht es in die Examensvorbereitung :-) Wahnsinn... Ich habe den Eindruck, die Zeit fliegt nur so dahin. Schlimm... Der Schritt nach Frankreich in einigen Jahren birgt noch einiges Konfliktpotential in sich: Joshis Papa war nicht begeistert und wird sich dagegen wehren. Ich kann ihn schon verstehen, dennoch möchte ich selbst auch glücklich sein und Straßburg fühlt sich so unglaublich "richtig" an, dass ich unbedingt hierher zurückkehren werde. Ich weiß nicht, ob ihr dieses Gefühl kennt "Ja, DAS ist es, DAS ist richtig!!"... ... Es ist schwer zu beschreiben. Aber wie schon gesagt: hier fühlt sich alles so richtig an und deshalb wird uns Frankreich, so schnell es geht, wieder haben.

Am Wochenende hatte mein Patenkind Kommunion. Auch ein Zeichen, wie schnell die Zeit vergeht. 10 Jahre ist meine Süße nun schon alt... Ich weiß noch, wie ich sie als Baby im Arm hatte... ziemlich genau 5 Jahre, bevor ich dann Joshi im Arm hielt ^^. Jede Menge Familie war anwesend zur Feier und es war ein sehr ausgefüllter Tag. Ich musste mit Joshi gestern schon wieder zurückfahren, weil ich heute Uni hatte. Vielen Dank für die schöne Feier! Danke, dass mein Patenkind ein so gesundes, schlaues, hübsches und tolles Mädchen ist!

Am Freitag geht es nach Paris. Wir freuen uns schon so! 9 Tage machen wir die Großstadt unsicher. Haben wir ein Glück, dass uns ein Freund, der selber nicht da ist in diesem Zeitraum, bei sich wohnen lässt :-) Sicher sind 9 Tage zu wenig, um Paris kennenzulernen. Aber für einen "Urlaub" mal eben so ganz schön toll! Ich werde mich aus Paris in jedem Fall melden, wenn wir dort Internet haben.
Danach bringe ich Joshi direkt (juhu - 8 Stunden Zugfahrt!) nach Erlangen zu seinem Papa. Den Tag drauf fahre ich wieder nach Stra, weil ich ja noch Uni habe. Das WE drauf geht es wieder nach Erlangen - es sind Villigster Vorauswahlen und ich darf mit auswählen (womit ich meinem Ziel der Hauptauswahl wieder ein Stückchen näher bin ;-)
Am Sonntag des WEs nehme ich Joshi dann wieder mit nach Stra, wo wir dann bis zum Pfingsttreffen, das in Villigst stattfindet, auch brav bleiben. Irgendwann sollte ich doch mal was lernen für die Prüfungen und für Hebräisch... Ja, mein bester Freund Hebräisch... So allmählich wird's und dadurch, dass wir einmal die Woche doch tatsächlich Althebräisch im Kurs REDEN müssen, bekommt man auch ein anderes Gefühl für die Sprache... ist schon lustig, eine tote Sprache zu sprechen. Aber ein guter Ansatz...

Ganz liebe Grüße heute an Tino, meinen Neffen, der mit dem Windsbacher Knabenchor gerade durch Spanien tourt und an den ich viel denke! Joshis Papa ist leider prinzipiell gegen Internate, da wird Joshi wohl keine Chance haben, mal von dir als "Männerstimme" begleitet zu werden... Gesangstraining machen wir halt dann bei euch zu Hause ^^


So, das war es erst einmal. Macht's gut, bis zum nächsten Mal!
Eine kleine Stilblüte habe ich noch...

Jo: "Mama, ändert sich mein Name, wenn ich groß bin?"
Ich: "Nein. Joshua bleibt immer Joshua."
Jo: "Und wenn mir mein Name mal nicht mehr gefällt?"
Ich: "Gefällt er dir denn nicht mehr?"
Jo: "Doch doch! Aber WENN..."
Ich: "Welcher Name würde dir denn gefallen?"
Jo: "Na, Mama, ich hab' doch gesagt WENN... Da hab ich doch JETZT noch keine Idee drüber!"


Donnerstag, 4. April 2013

Wort zum Donnerstag

Gute Nacht (oder wenn ihr's morgen lest "guten Morgen") meine Lieben. Uns geht es gut. Ein längerer Bericht folgt in Kürze...

Die Weisheit des Tages (passt zu Strasbourg ;-):

"Männer und Straßenbahnen soll man nie nachlaufen, es kommen immer wieder neue."
(Eva Zeller)