Sonntag, 12. August 2012

Chaos!!!

Nach zwei schier unendlich langen Tagen sind wir nun endlich hier angekommen. Einen Transporter voll (das größte "Auto", das ich je gefahren habe) - viel zu voll (Billy-Regale zerquetscht... :-/) - haben Joshi und ich heute nach Strasbourg gefahren.

Gestern halfen uns Fitze (kleiner Bruder, der größer ist), Amelie (Verlobte des "kleinen" Bruders), Bea und Matze, Andrea und Miri, um gefühlte 1.000.000.000.000.000 Sachen in den Transporter zu packen (bzw. erst einmal in die Kisten...). Kommentar Fitze: "Der ist je organisiert, der Umzug...!" Als der Transporter zum Brechen voll war, musste mein kleiner Keller herhalten. Ich hoffe, dass die Tür dem Masse nun bis nächstes Jahr standhält...


Heute morgen dann um 6:00Uhr ging das Abenteuer los. 6,20m Länge und 2,70m Höhe wollen gefahren werden... Die ersten 150km ein echtes Abenteuer. Aber dank der Kommentare meines lieben Sohnemannes wurde ich in meinem Handeln positiv bestärkt ("Mama, also ich finde, dass du das ganz toll machst!"). Und so fuhren wir munter Richtung N., wo wir eine Mikrowelle und Solveig abholten. Das tolle daran war, dass sie uns ein Frühstück mitbrachte (also Solveig, nicht die Mikrowelle). Kaffee, Brötchen, Brezel - was das Herz begehrte. Da verging dann die Fahrt nach Stuttgart im Fluge. DANKE Soli, dass du mir die Mikrowelle für ein Jahr überlässt! Nun kann ich doch meiner Kochleidenschaft (fast) ohne Einschränkungen nachgehen! DIR ALLES GUTE IN AFRIKA :)

Soli in Stuttgart abgeladen, starteten wir in Richtung der zweit-baustelligsten Autobahn, die ich bisher erlebt habe (direkt nach der A3, aber wirklich auch nur KNAPP dahinter): A5... Aber auch das meisterten wir dank unserer furchteinflößenden Größe ohne Drängler, Huper, Blinker, Blender... ... und kamen mit Zweifeln, ob wir denn nun Maut zahlen müssen, der französischen Grenze näher... So sicher bin ich mir bis jetzt nicht. Aber da wir keine Autobahn mehr fuhren, waren wir ohne Maut im Recht, glaube ich.
Ein Redbull, zwei Kaffee und 3 Espressi lagen also zwischen Stuttgart und der Grenze und ich fühlte mich bei den ersten französischen Verkehrsschildern wie neu geboren. Aber die Ampeln... Eins muss frau wissen, wenn sie nach Frankreich fährt: wenn neben einer für Geradeaus roten Ampel eine Abbiegerampel orange blinkt, dann heißt das FAHREN... Aber die charmenten Franzosen machten mir durch sanftes Hupensäuseln klar, dass nicht nur Franzosen an diesen Ampeln einfach fahren dürfen... (mein Bruderherz hat diese Regelung übrigens auf dem Rückweg sehr frei interpretiert - hat alle Verkehrsteilnehmer ebensowenig interessiert, wie die bei rot über die Ampel laufenden Fußgänger... [man fällt übrigens als Deutsche auf, wenn man an einer verkehrleeren Straße bei roter Ampel stehen bleibt...[dabei wollte ich doch nur Vorbild sein]).

Fast zeitgleich mit mir kam mein Bruderherz mit Raphi, Jojo und Kiala (Hund) an. Nach einer freudigen Begrüßung wollte Joshi den dreien stolz die Schiebetür des Transporters vorführen... Bei vollgestopftem Laderaum keine gute Idee. Und so flogen uns gleich mal Wäscheständer, Spielsachen, die gesamte Ballkiste (Bälle flogen über den Parkplatz) und ein blauer Sack mit Klamotten drin entgegen. Aber mit vereinten Kräften besiegten wir den Drang zur Entropie...
Kommentar Chris: "Ist der Hänger wirklich so voll, wie er aussieht??"

Nun denn, nach einer ersten, kurzen Besichtigung unserer Bleibe ("Soooo groß? - Ah ja, da ist also der Zug...") machten wir uns dann auch schon ans Schaffen und stellten bald fest, dass ich wohl NIE behauptet habe, dass ich nur ein Billyregal und ansonsten leichte Sachen mit hierher nehmen würde (das nämlich behauptete mein Bruderherz -.-) Wieder hieß es: Schleppen, Schieben, Schuften - Kisten, Kästen, Kommoden. Leider ist der Aufzug hier im Hause nicht der schnellste... Naja, ein Päuschen vor dem Fahrstuhl tut auch gut. Ich glaube, Chris hat sich hervorragen mit meinen neuen Nachbarn beim Warten unterhalten. Jojo hat die ganze Zeit auf Joshi aufgepasst, was eine Riesenhilfe war. Merci!

Nach 2 Stunden hatten wir dann alle ziemlich Hunger und verirrten uns in ein ganz hübsches Döner-Restaurant (was auch sonst in Frankreich?!). Und nicht nur die Inneneinrichtung war hübsch - der Meinung einiger männlicher Begleieter nach auch die nette Dame, die uns bediente. Aber aufgrund der kryptischen Speisekarte (jaja, ich weiß, ich habe noch viel zu tun in Sachen Wortschatz...) blieben wir dann bei Döner, Pommes und Salat mit Cola/Wasser. Ich glaube, das hat keinen bleibenden Eindruck bei der attraktiven Dame hinterlassen, sehr zum Leid einiger männlicher Begleiter. Ich frage mich, ob die mühsam hervorgebrachten, französischen Laute, die mein Bruderherz ohne jede Bedeutung von sich gab, zur Völkerverständigung beitrugen. Ich jedenfalls zweifle daran ;-)

Nach der Pause ging es mit voller Kraft weiter. Da die beiden "größeren" Männer (Chris und Raphi) meinten, ich sei für die Billyregale zu schwach, blieb ich also in der Wohnung und fing an rumzuräumen. Aufgrund des doch sehr warmen Wetters war ich dem natürlich nicht abgeneigt. Die Männer wuppten den Rest erstaunlich schnell (nochmal Respekt, Raphi [und natürlich auch Chris]) und so blieb sogar noch Zeit für ein kleiner Käffchen.

Transporter dann also nach Offenburg zurückgefahren, vorher noch vollgetankt und Beweisfotos des einwandfreien Zustandes des Transporters gemacht, zurück nach Strasbourg, Abschied (ich hasse es!!) und dann auf ins neue Glück. Noch ein bisschen rum- und aufräumen war angesagt. Joshi hat gebadet (Wasser war übrigens nicht mehr braun - zum Glück!) und hüpfte froh in sein Bettchen. Dasselbige werde ich nun auch tun... Zwei lange Tage, zwei glückliche Menschen, zwei Zimmer, zwei Semester...

Bonne nuit!!

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