Freitag, 8. März 2013

Printemps

So, was gibt es also neues...
Sonam und ihre Tochter sind noch bis Sonntag hier und ich konnte mich die Woche über gar nicht so richtig um die beiden kümmern, da ich ja Uni hatte und nicht zu oft fehlen sollte, auch wenn einem der Status als Erasmus-Studierende einige Freiräume lässt. Aber ich bin kein Fan davon, es immer darauf ankommen zu lassen, also habe ich brav fast alle Kurse besucht, die diese Woche so anstanden.
Vorgestern rief mich Débora an, ob ich bei dem Musical (ich berichtete: Joseph und Aseneth) noch einspringen kann (ursprgl. hatte ich aus Zeit- und Betreuungsgründen abgesagt). Die Aufführung ist ja nächste Woche und so bin ich nun also Mitglied der Tänzerinnengruppe "Danse des Foulards" (wir sind Aseneths Dienerinnen und machen einen "Schleiertanz".) Wird sehr toll, denke ich ^^. Sonam ist gestern dann, da Probe war, als Baby-Sitter eingesprungen und ich bin ihr so dankbar! Wenn ich sie mal besuchen komme, werde ich das wieder gut machen, versprochen, Sonam!!!

Joshi macht zur Zeit wieder unheimliche Fortschritte. Gerade in der Sprache und auch in anderen Bereichen. Da werde ich mich mal wieder anpassen müssen (er ist mir ja immer einen Schritt voraus...). Es ist aber so schön, da er gern in die Maternelle geht und viele Freunde hat. Auch mir geht es weiterhin sehr gut. Uni ist zwar stressig, aber immerhin sind wir in der Mitte des Semesters angelangt, da darf es ja ruhig etwas stressiger werden. Aber ich muss sagen, dass ich mich unterdessen an das monotone mitschreiben gewöhnt habe. Die Diskussionen und Fragerunden sowie das beschämte Schweigen, wenn kein Seminarteilnehmer den vorzubereitenden Text gelesen hat, fehlen mir trotzdem. Aber die wunderschöne, französische Sprache macht das alles wieder wett.

Gestern führte ich mit einem guten Freund ein Gespräch über Sprachen und in der Tat bin ich dem Geheimnis, warum ich die französische Sprache so mag, ein bisschen näher gekommen. Anfangs dachte ich nämlich immer, das Französische sei weitaus wortärmer als das Deutsche. Aber was ich nicht sah, war die Möglichkeit, sich BEWUSST zweideutig ausdrücken zu können. In der Tat ist das ein toller Punkt. Man kann die verschiedensten Dinge mit FAST den gleichen Worten ausdrücken und es hängt letztenendes von der zuhörenden Personen ab, wie sie den Sinn interpretieren. Das ist nicht immer einfach, v.a. wenn man den Eindruck hat, dass eine Person immer das eine meint und sich vielleicht darüber freut und eines Tages stellt man fest, dass sie vielleicht doch das andere meinte und dann ist man erst mal ein bisschen traurig. Das war natürlich nur ein Teil für dieses Gespräch. Alles andere bleibt bei mir. Ist für euch ja auch irrelevant... :-D

Morgen gehen wir (mal wieder) ins Vaisseau, damit die Kinder spielen und sich austoben können. Am Sonntag macht Elisa dann noch einen Brunch, wo Joshi und ich auch eingeladen sind (Sonam fährt ja wieder am Sonntag). Ab Sonntagabend heißt es dann: arbeit, arbeit, arbeit! Es lebe die Uni!
Ich liebe es zu studieren, aber ich freue mich auch auf den Tag, an dem ich meinen Abschluss dann endlich mal haben werde *haha*. Das ist noch in weiter ferne und dennoch war ich noch nie so nah an einem Examen ^^. "Klingt komisch, ist aber so!" Langsam aber stetig und ohne Zweifel geht es vorwärts und es ist so schön sich selbst auf diesem Weg immer wieder neu kennenzulernen. Für den "Weg durch Frankreich" bleiben mir noch 16 Wochen und ich hoffe, dass ich hier noch vieles lernen werde in dieser Zeit. Ich bin so unendlich dankbar, dass ich hiersein und das so durchziehen kann. Ein Semester wäre echt nichts gewesen.
Bin schon am Planen und Überlegen, wie ich unsere Französisch-Kenntnisse in Dtl erhalten kann, v.a. für Joshi. Aber in Erlangen gibt es eine Grundschule mit Schwerpunkt Französisch und nach dem Lehramtsexamen (durch Fächerkombi bin ich ja quasi an Erlangen gebunden) steht ja der Rest der Theologischen Fakultäten in Dtl auch noch offen... Und in Heidelberg (und sicher nicht nur da ;-) gibt es auch eine bilinguale (dt-fr) Grundschule... Ach ja, die nächsten Jahre werden sooo spannend :)

Der Frühling hält übrigens Einzug hier in Straßburg. Wir hatten schon Temperaturen bis 17° und ich genieße das sehr. Die Sonne gibt viel Energie und es tut gut, die Mittagspause draußen vor dem Unigebäude zu verbringen oder mit Joshi nach der Maternelle noch in einen Parc gehen zu können!

So, das wars mal für heute. Ich melde mich die Tage wieder. Es plätschert so vor sich hin. Aber wenn sich was tut, melde ich mich :-)
Liebe Grüße an Rebi heute! Ich denke echt oft an dich und Fabi! Wie es euch wohl so geht??

Hier noch ein Zitat. Nicht von Joshi. Der Autor will unbenannt bleiben. Aber für meine Erinnerung mag ich es hier festhalten :-)

"Je voulais vivre heureux et und jour j'ai decidé de vivre heureux (...). C'est pourquoi je suis resté en France."
("Ich wollte ein glückliches Leben führen und eines Tages habe ich beschlossen, glücklich zu leben. (...) Das ist der Grund, warum ich in Frankreich geblieben bin.")

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