Donnerstag, 27. Dezember 2012

Weihnachtszauber

Etwas verspätet der nächste Eintrag. Aber an Weihnachten hat man ja auch wahrlich besseres zu tun, als zu bloggen.

Vorbereitungen

Joshi geht es wieder gut. Das Antibiotikum hat seine Arbeit getan und er hüpfte schon nach 2 Tagen wieder munter durch die Wohnung. Jetzt fängt er gerade an, wie schon erwartet, sich zu schuppen ;-) Lecker...
Die letzten Weihnachtsvorbereitungen waren richtig schön. Da Joshi ja zu Hause blieb die letzten Tage, haben wir noch viel gebastelt und einfach Zeit für uns gehabt. Als es am Freitag dann Richtung Heimat ging, war die Vorfreude riesig - wen wir alles sehen würden: Omas, Opas, Papa, Senta, Santos, Lola, Stefan, Lilli, Tino... ...
Die Wiedersehensfreude war riesig. Auch wenn es im Vorfeld schon etwas Stress und Befürchtungen gegeben hatte, dass ich mir mit meinen 3 Orgeleinsätzen zu viel aufgehalst hätte, war die Begrüßung richtig schön. Ich hatte in Schnaittach für Hlg. Abend,für den 2. Feiertag und Silvester zugesagt, Gottesdienste zu begleiten. Für mich war/ist das weder Arbeit noch Stress oder Pflicht. Aber meine liebe Mama meinte, dass es nach 5 Monaten Orgel-Abstinenz vielleicht doch etwas viel wäre. Nein, das bewahrheitete sich nicht. Ich war "fit" wie eh und je und es ist immer eine Freude, in Schnaittach anzukommen, "daheim" zu sein und dabei zu sein. Ich bin um jeden Moment bei euch dankbar, ihr lieben! So stand das letzte Adventswochenende ganz "klassisch" unter dem Motto "ankommen" (Advent halt ;-) und Orgel üben. Dabei holte mich mein Trauma-Choral "Ich steh an deiner Krippe hier" mit aller Wucht ein. Gleich 6 Strophen. Aber ich war sehr brav und habe viel geübt, sodass dieses Trauma nun überwunden ist.

Weihnachten

Der "Engel Franz", der bei uns jedes Jahr im Advent ums Haus kreist, schaut, ob die Kinder auch brav sind und am Tag des Hlg. Abend schließlich mit Mama, Opa und Oma die abgeschlossene Weihnachtsstube schmückt, kam schon am Abend des 4. Advent und so war der 24.12. das erste Mal herrlich entspannt. Da der Baum schon geschmückt und die Krippe schon aufgebaut war, konnten wir uns ganz dem Vorweihnachtszauber hingeben: von "3 Nüsse für Aschenbrödel" über Stub'nmusi und viele andere "traditionelle" Dinge war alles dabei. Die Zeit bis 15 Uhr, um nach Schnaittach aufzubrechen verging wie im Fluge.

Joshua war erst einmal enttäuscht, dass er in der Kirche beim "Krippenspiel" nicht mitmachen konnte... Er dachte, dass da alle Kinder mit"spielen" dürfen. Aber es hat ihm auch als Zuschauer natürlich gefallen. Und nächstes Jahr möchte er unbedingt in Erlangen mitmachen. Ich habe die Stunde sehr genossen. Von meinem "VIP"-Platz aus hatte ich einen tollen Blick auf das ganze Geschehen und immer wieder bin ich fasziniert, wie Wilfried und Dorothea all das so schaffen und leben lassen.

Heiliger Abend

Darüber nicht viel. Das ist Familiensache. Es war schön und harmonisch, frei von jedem Streit, Stress oder sonstigen nervigen Nebensächlichkeiten. Einfach schön. Amelie und ich lasen die Weihnachtsgeschichte vor. Joshi war am Ende ziemlich überfordert: das Glück, die Freude, der Anstehende Abschied (da 2 Tage bei Papa)... ... irgendwann kam er zu mir und weinte nur noch. Er wusste selbst nicht warum. So ist das: Glück und Traurigkeit, Ankunft und Abschied so nah beieinander. Manchmal wünsche ich mir, er könnte es anders erleben. Er muss es lernen, genauso wie ich, das Loslassen. Abschied und Sehnsucht gehören eben zu unserem Leben, wie bei allen Kindern, die nicht immer beide Elternteile um sich haben. Gut, dass Papa am 1. Feiertag zum Frühstück kam. Ich bin so dankbar, dass wir uns verstehen und auf einer guten Elternebene kommunizieren können. Für Joshua und für uns. Das ist viel wert und macht es uns allen leichter.

Feiertage und so weiter

Joshi war also bei Papa, worauf er sich wirklich sehr gefreut hatte. Ich übte für den 2. Feiertag Orgel und genoss die freie Zeit. Der "Kind-weg-ich-müde"-Modus schaltete sich ein und so war ich einfach faul. Tut das gut :-)
Am 2. Feiertag nach der Kirche waren wir bei Lola eingeladen (meine Schwester + Familie) und auch das war so schön. DANKE!

Nun holt uns das Übliche wieder ein: Lernen für die Prüfungen im Januar, Lernen, Lernen. Spielen mit Joshi, Spielen, Spielen, Spielen... Silvester geht es nach Erlangen zu Miri. Und bei Lola wollen wir auch noch einmal eine Nacht verbringen.
Aber ich vermisse Straßburg. Ich habe die Menschen und die Stadt so lieb gewonnen! Am liebsten würde ich hier bleiben. Aber ich kann ja auch nach dem Studium wieder kommen. Kommt Zeit, kommt Rat. Studium beenden, Joshi auf einen guten Weg bringen und dann wird mir schon gezeigt werden, wohin mich mein Weg führt. Ich freue mich jedenfalls auf die Rückkehr  nach Straßburg und die nächsten Monate.
Heute liebe Grüße an Wilfried, Dorothea und Luise! Ihr seid mir ein großer Halt! Danke für alles.

Sprachblüte

Das Glöckchen klingelt, die Weihnachtsstube öffnet sich. Joshi ist sehr aufgeregt. Leuchtende Kinderaugen vor dem Christbaum. Der Blick auf die Geschenke unter'm Baum... Doch Geduld! Zunächst die Weihnachtsgeschichte, die Amelie und ich vorlesen wollen. Ich hole Luft, um mit "Es begab sich aber zu der Zeit..." loszulegen, als Joshi mich noch einmal zurückhält:"Aber Mama, was ist denn, wenn meine Ohren jetzt einschlafen?"

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