Donnerstag, 27. Juni 2013

Abschied III - AU REVOIR STRASBOURG

Au revoir, Strasbourg! Im Laufe des Vormittages werde ich  meinen Internetanschluss hier kappen müssen und da ich auf Smartphone etc. noch nicht umgestiegen bin, bin ich dann also die nächsten 36 Stunden nur über mein Uralthandy zu erreichen.

Ich sage schon mal TSCHÜSS, STRAßBURG. Ich werde dich vermissen, aber auch wiederkehren. Danke für ein unvergessliches Jahr mit allen Höhen und Tiefen, mit tausenden von Emotionen, mit vielen Eindrücken, Ideen und neuen Freunden. DANKE. (Und jetzt ganz schnell ausmachen hier, bevor ich sentimental werde.)

ERLANGEN, ich komme und freue mich auf dich... :-)








Abschied II

Kisten gepackt, Koffer stehen bereit, Kartons vollgeladen... alles bereit zum Einräumen am Samstag. Naja, nicht ganz alles. Es sind schon noch einige Kleinigkeiten zu tun. Aber ich glaube, ich habe noch nie einen Umzug so geordnet hinbekommen, so ordentlich und konzipiert... :-) Ich hoffe, das sich das nicht noch ändert. Ich bin ja ein Meister im Vergessen und Verpeilen irgendwelcher Dinge...
Heute habe ich noch meine restlichen Erasmus-Dokumente in der Uni abgeholt. Morgen ist offizielle Wohnungsübergabe und ich treffe mich noch einmal mit verschiedenen Leuten. Abends gehen wir dann ins Judo, damit Joshi sich noch einmal von seinem Trainer verabschieden und ich noch ein paar Fotos machen kann.
Unterdessen schwenkt meine traurige Laune um zur Vorfreude. Ich habe Abschied genommen und freue mich auf das neue Semester in Erlangen. Auf die Herausforderungen, die da so auf uns zukommen. Auf die letzten paar Semester meines (Lehramts-)Studiums und die letzten paar mehr Semester meines Theologiestudiums. Es wird nicht langweilig werden. Die Kurse, die momentan im Univis schon online sind, versprechen Gutes (auch wenn sich das mit Sicherheit noch 100x ändert bis Oktober...).
Joshi ist jetzt, wo hier überall die Kisten rumstehen, aufgedreht und aufgeregt. Er ist ständig müde, kann aber nicht schlafen. Er ist tagsüber müde und kann nicht schlafen... Der Arme. Nächste Woche ist dann erst einmal ausschlafen angesagt. Hoffe, dass es ihn gesundheitstechnisch nicht wieder umhaut.
Ich freue mich, wenn das Chaos hier vorbei ist. Wenn wir in Erlangen ankommen. Betet für uns, dass die Fahrt gut geht... Sind ja immerhin fast 400km, die wir fahren müssen und da mein Bruder ja selber mit seinem Auto fährt, habe ich keinen "Ersatzfahrer" für den Transporter. Aber das haben wir im August auch schon geschafft, also sollte es jetzt auch kein Problem sein. Denkt trotzdem an uns, dass alles gut geht :-)
Samstag Abend wird dann noch Joshis Zimmer so weit möglich eingeräumt. Evtl. auch nur sein Bett. Mal sehen. Und am Sonntag Abend mache ich 3 Kreuze, wenn das alles hier rum ist. Alles ausgeräumt, fertig zum Einsortiert werden. Ich freue mich, wenn wir wieder eine Struktur haben, wenn wir wieder "wohnen" und Joshi wieder in den KiGa geht. Ich freue mich, wenn alles aufgeräumt ist und ich mich in der Bib wieder dem Hebräischen widmen kann...

Auf nach "Good Old Germany"... Ist halt doch mein Ursprung. Da lebt es sich schneller ein als umgekehrt. Straßburg wird in meinem Herzen bleiben und in ein paar Jahren unsere Heimat sein. Bis dahin genieße ich Bayern (nein: Franken) und rocke das TSG und das ISS :-P

Liebe Grüße heute an Rebi. Ich melde mich aus Dtl wieder und hoffe, dir (und Fabi) geht es gut?!!

Sprachblüte:

Jo: "Mama, die Amanda hat heute EINFACH von meiner Flasche getrunken in der École!"
Ich: "Das ist nicht nett. Aber ist ja auch nicht schlimm..."Jo: "Doch, Mama. Ich weiß ja nicht, ob die vielleicht KRANK ist!"



Mittwoch, 26. Juni 2013

Abschied I

Nun ist es soweit. Wir haben heute Abschied genommen. Der letzte Tag in der Stadt. Die nächsten 2 Tage stehen ganz unter dem Zeichen der Umzugsvorbereitungen.
Der Tag an sich war wunderschön. Wir waren noch einmal an allen wichtigen Plätzen und Orten, die mir und uns etwas bedeuteten. Joshi habe ich an diesem letzten Mittwoch nicht mehr ins Centre Socioculturel geschickt. Wir haben den Tag voll und ganz genossen. Ich war erstaunlich ruhig und zufrieden. Wir haben Gaëtan (Athlet aus der Speerwurfgruppe) noch einmal getroffen, dann noch Elise, Fred und Axel und haben es uns noch einmal gut gehen lassen. Die Sonne hat sich blicken lassen und hat uns diesen letzten wirklichen Straßburg-Tag verschönert.
Die ersten Kisten stehen gepackt im Wohnzimmer. Das Chaos hält sich bis dato in Grenzen. Ich habe erstaunlich ordentlich gelebt dieses Jahr. Joshua fragt mich jeden Abend, ob wir nun packen. Aber eigentlich haben wir gar nicht mehr so viel zu packen. Ich muss nur noch die Kisten alle zukleben, den Kleiderschrank, den Schuhschrank und die Küche leeren. Das war es eigentlich schon. Der Samstag kann kommen.
Mit "ihm" habe ich heute auch noch einmal telefoniert... Trauer und Glück gehören zusammen. Und doch kann ich vieles nicht verstehen. "Moi aussi, j'ai des sentiments! Je ne suis pas prêt d'oublier..."

Vorhin, als Joshi dann im Bett war, fing ich an zu weinen. Ich bin so unendlich dankbar für dieses Jahr hier. Ich habe so viele wertvolle Erfahrungen gemacht, so viele tolle und wunderbare Menschen getroffen und viel über mich selbst gelernt. Im Dezember wollte ich das alles ja schon aufgeben, als Joshi so krank war, ich krank war und alles einfach unglaublich viel war. Dabei ging es im Januar erst richtig los. Gut, dass wir durchgehalten haben.
Joshi merkt, dass mir der Abschied hier schwer fällt. Seit gestern ist er wieder lieb, nicht mehr so ein Rotzebengel. Vielleicht bin ich auch ausgeglichener. Er ist ja immer mein Spiegel. Ich habe Abschied genommen und auch wenn mir die Tränen gerade in den Augen stehen, freue ich mich auf Erlangen. Auf die nächsten Semester. Ein wenig zerrissen bin ich und vieles nehme ich vielleicht gerade nicht so wahr, wie es eigentlich ist. Ich hoffe (wie schon am Anfang des Jahres hier in Straßburg), dass uns der Alltag in Erlangen schnell wieder hat. Ich möchte nicht nachdenken über die Abschiede, über die lieben Menschen hier. Klar, in Erlangen erwarten mich auch liebe Menschen und Freunde. Aber ich habe ja schon des öfteren geschrieben, dass es sich hier alles "so richtig" anfühlt, dass ich nicht rational begründen kann, warum. So schwer ist mir ein Abschied noch nie gefallen. Ich habe noch nie das Gefühl gehabt, einen Ort nicht verlassen zu wollen. Das ist seltsam, denn eigentlich bin ich recht unstet und unruhig in meiner Art. Warum gerade Straßburg?

Vor 2 Tage erreichte mich die Nachricht, dass sich Sarah und Taylor verlobt haben. Sarah studiert hier in Straßburg Theologie und Taylor kommt aus den USA. Die beiden haben einen Blog gestartet (siehe meine Blogliste) und ich freue mich so für die beiden! Ich kenne kaum einen Menschen, der stärker im Glauben ist als Sarah. GOTT SEGNE EUCH BEIDE! 

Nun geht es mit zerrissenen Gefühlen in den Zieleinlauf. Doch noch nie habe ich mir so sehr gewünscht, das "Ziel" sei weiter weg... Ich danke Gott, dass er mir das Ziel "Straßburg" für später erneut gegeben hat. Ich danke ihm, dass er mir hier zum 4. Mal in meinem Leben so nahe war, dass ich ihn wirklich spürte. Ich danke ihm, dass er mich nicht weiter "im Dunkeln" mein Theologiestudium machen lässt sondern mir endlich gezeigt hat, wo der Weg hingeht. "PRAYER + TIME", wie Taylor im Blog (s.o.) so schön schreibt.
Joshi und ich haben uns versprochen, dass wir viel von der Welt sehen wollen in den nächsten Jahren. Er will weiterhin Französisch reden und lernen. Ich hoffe, ihm das in Erlangen irgendwie ermöglichen zu können. Wir reden unterdessen zu Hause auch viel Französisch. Das Eis ist gebrochen. Das fing etwa vor 3 Wochen an. 3 Wochen vor dem Ende hier... Er spricht gerne und versteht alles. 3 Jahre müssen wir das halten. 3 Jahre... Aber wir haben schon ganz andere Sachen gemeistert!
Ich melde mich die Tage. Am Freitag bin ich dann meinen Internetanschluss los (muss das Modem zurückgeben). Heute ganz liebe Grüße an Michael. Ich freue mich darauf, dich wieder zu sehen :-)

Sprachblüte:

Ich: "Joshi, komm her!"
Jo: "Nö, ich mag jetzt nicht."Ich: "Ach Joshi, muss ich erst wieder streng werden? Ich mag das nicht!"Jo: "Doch, Mama, ich will, dass du jetzt streng wirst!"Warum muss dieses Kind aber auch jede Situation kontrollieren?!!?











Montag, 24. Juni 2013

Des Rätsels Lösung...

Für alle, die sich seit Beginn unseres Abenteuers fragen, wer wohl die seltsamen Personen in der Überschrift meines Blogs sind ("Mit dabei: ...")... Nun also des Rätsels Lösung: unsere Kuscheltiere. Und damit sie euch nicht unbekannt bleiben, hier je ein kleiner Steckbrief zu den wichtigsten unserer Kuscheltiere.
Ach ja, noch eine kleine Anekdote dazu..

Es war an einem kalten Winterabend im Februar oder März. An das genaue Datum kann ich mich nicht mehr erinnern. Elisa besuchte mich, um mit mir über Gott und die Welt zu quatschen, nen Film zu schauen, Popcorn zu essen oder was auch sonst... :-) Jedenfalls lagen auf meinem Sofa Leopolden, der eisige Eisbär und Molli der brummige Braunbär. Die beiden sind ziemlich große Kuschelexemplare und da Joshi ab und an seine "Ich will bei Mama im Bett schlafen"-Phasen hat, müssen die beiden Bären von Zeit zu Zeit aus meinem Bett auswandern auf das Sofa. Jedenfalls ist mein Sofa hier in Strasbourg ständig umgeklappt, dass man sich immer bequem hinlegen kann. Damit Elisa nun an diesem kalten Winterabend nicht mit dem rücken an der kalten Wand lehnen musste, bot ich ihr an, doch Molli als Rückenstütze zu nehmen. Als ich merkte, dass Molli eher ungeeignet ist, legte ich ihn noch Leopolden oder das Kissen nahe... Und da sah ich plötzlich, wie sich in Elisas Gesicht etwas tat. Man konnte förmlich sehen, wie sie Eins und Eins zusammenzählte. Sie grinste, schaute mich an und meinte: "Ach, jetzt kapier ich! In deinem Blog, die Namen, das sind eure Kuscheltiere!" Ich schaute etwas verdutzt, weil ich mir über die Unterüberschrift meines Blogs nicht ernsthaft Gedanken gemacht hatte bis dato. Ich hatte im August 2012 lediglich irgendeine Überschrift finden wollen und das erste, was mir einfiel, war, die Kuscheltiere zu erwähnen. Aus Mangel an Kreativität hatte ich das dann nie mehr geändert. "Ja, genau. War das nicht klar?" meinte ich. "Ne, ich dachte, das sind deine Freunde, die euch in Gedanken begleiten." Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. In der Tat, ich hatte gar nicht daran gedacht, dass man Namen wie Leopolden oder Goldfeder mit Menschen gleichsetzen könnte. "Ne, war nicht klar. Ich dachte: "die Sassa hat aber Freunde mit komischen Namen!" Wer weiß, hätte ja auch ein Indianer oder so sein können, der Goldfeder heißt!"
An dieser Stelle brachen wir beide in Lachen aus und ich schwor mir, diese Geschichte - die Geschichte von Goldfeder, dem erlanger Indianer - irgendwann hier noch zu schreiben. Voilà, nun erst mal die Geschichte, wie es zu der Geschichte kam. Das Gespräch ist nicht 1:1 so gewesen. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern. Aber das mit dem Indianer und das mit den "komischen Freunden" war auf jeden Fall so. Und um allen, die sich die gleichen Fragen gestellt haben, ein Licht ins Dunkel zu bringen: hier die Vorstellung der Kuscheltiere...



PIA
Alter: 2,5
gehört zu: Joshi
Namensgeber: Joshi (PIA ist der Hersteller und steht auf ihrem Halsband drauf)
wichtig bei: Trauer, Kuschelanfall, Ärgerspielchen (v.a. Mama Samstagfrüh wecken)






DANIEL
Alter: 3,5 (Sohn von Pia)
gehört zu: Joshi
Namensgeber: Joshi
wichtig bei: Trauer, Kuschelanfall, Mama-Kind-Spielen mit Pia
LUKAS
Alter: x
gehört zu: Joshi (Geschenk von Miri)
Namensgeber: Joshi
wichtig bei: Kuschelanfall, Kissenschlacht
LEOPOLDEN
Alter: 21
gehört zu: Sassa
Namensgeber: Sassa (in Gedenken an einen Bauern, der so hieß und den wir früher im Österreich-Urlaub immer besucht haben)
wichtig bei: kalten Füßen, Traurigkeit
MOLLI
Alter: 22
gehört zu: Sassa
Namensgeber: Sassa (Firma hat diesen Namen so vorgeschlagen und ich fand ihn im zarten Alter von 5 Jahre toll :-)
wichtig bei: Trauer, als Lesestütze, Beschützer
GOLDFEDER
Alter: 23
gehört zu: Sassa
Namensgeber: Sassa (weil sie vor 23 Jahren weich wie eine Feder und goldfarben war)
wichtig bei: Trauer, Kuschelanfall, als Kissen, in jeder Nacht, Freude, Ärger... ... kurzum: Goldfeder (auch: "Goldi") kennt mich besser als jedes andere Kuscheltier. DANKE TANTE ELKE :-)

Wouhou!

Hebräisch geschafft. War echt hart und ich bin kaum fertig geworden. Der Text war sehr lang (10 Zeilen in der BHS) und die ganze Prüfung lief so ab, dass zum Text 20' schriftlich Vokabeln abgefragt wurden (ohne Wörterbuch), danach 20' Verbanalysen zum Text (ohne Wörterbuch) und dann 20' für den "Rest" der Übersetzung. Das hatte zur Folge, dass die Übersetzung einfach nur schnell hingeschrieben war, ohne wirklich  nachzudenken. Da habe ich dann auch einige Punkte liegen gelassen. Aber am Ende standen dann immerhin 15,5/20 Punkten auf meiner Habenseite und ich war echt zufrieden (immerhin sind nur ich und noch ein anderer der 7 angetretenen Studis überhaupt fertig geworden...). Nun also eine Woche Pause, nix mit Hebräisch, ich werde es mir verbieten, Umzug planen und danach geht's mit voller Kraft voraus Richtung Kolloquium...

Das Schulfest war nett. Wie erwartet etwas nüchtern. Aber bei 6 Klassen, Eltern und Geschwistern aus 10 oder mehr Nationen (und nicht alle sprechen Französisch), ca. 20 ErzieherInnen und vielen Gästen war es auch nicht anders zu erwarten. Das Highlight - den Chor aller Kinder zusammen - habe ich leider verpasst. Joshi war so stolz, wie toll er mitgesungen hat und ich war nicht dabei. Ein bisschen ein schlechtes Gewissen hatte ich ja schon. Aber was nicht geht, geht nicht. Und so haben wir dann den Spielparcour gemeinsam gemacht und Joshi hat am Ende einen Preis gewonnen. Bei der Tombola haben wir selbstverständlich auch mitgemacht und Kuchen und Limo gab's auch. Also das ganze Programm einmal durch.
Habe ich euch eigentlich erzählt, dass Joshi sich vor 2 Wochen in der Schule einen Zahn locker geschlagen hatte? Das war, als Andrea und Basti da waren... Er kam Dienstags aus der Schule und zeigte mir seinen Wackelzahn. Er sei "auf den Schuh eines anderen Kindes draufgefallen". Was auch immer er damit meint... Jedenfalls versuchten mir die Erzieherinnen und Betreuerinnen einzureden, dass das normal sei und der Zahnwechsel anstehe. Ganz plözlich und rein zufällig nach einem Sturz... Wenn Andrea nicht gewesen wäre, hätte ich es vielleicht sogar geglaubt. Aber das wäre schon ein Jahr zu früh mit dem Zahnwechsel... Man, und das 3 Wochen vor dem Ende, dachte ich. Aber es war ja nicht akut und so sind wir dann am Mittwoch zum Zahnarzt nach Kehl gefahren (ich hatte keine Lust, in Frankreich wieder 50,- für einmal gucken auszulegen...) und haben mein Moppelchen vom Hernn Doktor anschauen lassen. Alles ok, Folgeschäden am 2. , bleibenden Zahn nicht abzusehen - Fall besser mal der Versicherung melden, auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass was passiert ist. Aber WENN was sein sollte, dann muss später was gemacht werden und spätestens dann stellt sich die Versicherungsfrage. Juhu. Also am Donnerstag dann Unfallerklärung an der Schule gemacht. Alles gut. Zum Glück war die Direktorin nicht so komisch wie sie sonst immer ist. Immer wenn ich mit ihr rede, schaut sie mich an, als ob sie mich nur soooo schlecht verstehen würde. Das macht einen total unsicher. Sie wäre damit die einzige, die mich kaum versteht... Wenn ich als Lehrerin oder Pfarrerin mal mit Eltern/Mitmenschen rede, die nicht so gut Deutsch reden, das habe ich mir vorgenommen, dann schaue ich sie nicht so blöd an. Das ist respektlos und verunsichert. :(

Ich habe letzte Woche schon von einigen Orten Abschied genommen. Jedes Mal habe ich weinen müssen. In der Mittwochsbetreuung, die Joshi am Anfang so gehasst hat, waren wir das letzte Mal - ich habe geweint. Im Salle Tauler (großer Saal an der Uni wo oft Prüfungen stattfinden) war ich das letzte Mal - ich hatte Tränen in den Augen... Ich will nicht wissen, wie die letzten Tage hier werden: nicht nur voll mit Organisation und Packen (hat schon begonnen), sondern auch voll mit Treffen von Leuten, die ich noch einmal sehen möchte und an Orten, die ich noch einmal erleben will... Ich werde mich zusammen reißen, versprochen ;-)
Mir fällt der Abschied hier wirklich unglaublich schwer. Aber einem schweren Abschied folgt ja oft auch ein herzlicher Empfang (danke Bettina - es leben die Wise Guys mit "Wir hatten eine gute Zeit") und das ist meine Hoffnung: viele geliebte und liebe Menschen wieder zu sehen und zu umarmen, mit ihnen wieder zusammen sein zu können... Ich danke Friederike so, dass sie (und nicht nur sie) mich in den nächsten Jahren und den Vorhaben unterstützen wird. Das macht den Abschied hier um so vieles leichter.

Am Samstag war Joshis Abschiedsparty. 6 Jungs und 2 Mädels waren eingeladen, was für eine Freude. Die Jungs haben es faustdick hinter den Ohren und ich musste echt streng sein, um die Rasselbande unter Kontrolle zu halten. Wir wanderten auf den Spuren des Piraten "Bruno von der Ill" an der Ill entlang, auf der Suche nach einem Schatz, den er für die Kinder versteckt hatte. Schwere Aufgaben mussten erledigt werden und die zu bewältigende Strecke war auch nicht ohne für die Kids... Im nahegelegenen Park schließlich fanden die Kids dann den Schatz, glücklich und müde. Wir aßen noch gemeinsam und spielten und dann war auch der Nachmittag schon wieder rum. War ich fertig am Ende. Ich habe gemerkt, dass ich schon länger keine Kinderturnstunden mehr gehalten habe. Vielleicht lag meine Müdigkeit aber auch an der Tatsache, dass "Kinderanimation auf Französisch" nochmal eine andere Leistungsklasse ist... -.-

Gestern habe ich dann das Packen angefangen. Ein bisschen. Erst Kisten gefüllt mit Büchern... Einige Erinnerungsstücke habe ich dabei gefunden. Aber das packen tut gut, gibt einem das Gefühl des Aufbruchs. Heute früh dann habe ich mir eine Liste geschrieben mit all den Dingen, die noch erledigt werden müssen:
- Uni
- Handyvertrag
- Bank
- Abmeldung Schule
- Adressänderungen
- Internet
- Elektrizität
- Wohnungsübergabe
... etc pp.

Den Laster habe ich schon vor 4 Wochen gemietet. Wieder so ein großes Teil wie im Oktober. Das werde ich auch brauchen, hab mich im Hinblick auf Möbel bzw. v.a. Kramsch hier ja nicht verkleinert ^^. Da der 29./30.6. auf's WE fällt, ist die Miete entsprechend hoch: WE, Ende des Monats, Umzugszeit... ... Aber das ist ok. Ich habe diesmal den Laster nur für einen Tag gemietet, dann spare ich mir ein wenig Geld. Mein liebes Bruderherz fährt ja von Frankfurt hierher und hilft und fährt dann noch weiter mit nach Erlangen. DANKE :-)
Morgen muss ich noch allerhand Organisatorisches erledigen. Exmatrikulation, Transcript of Records (Notenbogen)... Langweilig wird es die Woche sicher nicht. Hach ja, keine Zeit für Melancholie und Traurigkeit. Habe schon Pläne und Ideen für Erlangen. Joshi freut sich auch schon auf die Rückkehr (UND auch darauf, hier in ein paar Jahren zurückzukehren...). Ab nächsten Montag kann er direkt wieder in seinen alten KiGa gehen... :-) Mal sehen, ob er sich noch auskennt... Nun müssen wir nach 10 Monaten Großstadt ja wieder die Matschhose rauskramen und uns an Waldtage gewöhnen ^^. Also in Sachen Schulsystem (wer hätte gedacht, dass ich das jemals sagen werde) bin ich echt froh, wieder in Dtl zu sein...
So, ich melde mich, wie gewohnt, die Tage wieder... Hab ja jetzt wieder ein wenig Zeit und die letzte Zeit hier in Straßburg will ich auch festhalten.
Ganz liebe Grüße heute an Emanuelle :-) Weil ich grad an dich denken musste :-)
Sprachblüten:

Kindergeburtstags-Sprachblüten...
Joshi: "Aujourd'hui, c'est moi, le chef!"
Ich: "Toi? T'es sûr?"
Adama: "Oui! Et moi, je suis le président!"



Kinderprobleme...
Joshi: "Mama, nächstes Jahr will ich kein König mehr sein an meiner Party!"
Ich: "Warum denn das?"
Jo: "Na, weil ein echter König weint nicht so viel wie ich!"
Ich: "Warum sollten Könige nicht weinen?"
Jo: "Na, weil die so stark sind. Echte Könige weinen nicht."
Ich: "Meinst du nicht, dass es gut ist, wenn ein König weint und Gefühle hat?"
Jo: "Hmm..." - Pause - "Ja schon. Aber... die weinen nicht so oft am Tag wie ich!"
Ich: "Wer hat dir denn erzählt, dass Könige nicht weinen dürfen?"
Jo: "Ich weiß nicht. Ich mir selbst. Ich weine halt so viel am Tag manchmal."
Ich: "Also ich halte das für Unsinn. Jeder Mensch, ob König oder Königin, darf doch wohl weinen, wenn ihm oder ihr danach ist!"
Jo: "Ja. Aber ist ja auch egal. Ich bin ja auch kein echter König..."
WENN ICH DEN MENSCHEN TREFFE, DER MEINEM SOHN SO EINEN MIST BEIBRINGT, DER BEKOMMT WAS ZU HÖREN!!!!! 



Mittwoch, 19. Juni 2013

Hébreu, fête de l'école, fête d'aurevoir...

Tja, wo anfangen. Mein Kopf ist voll mit Dingen, die noch erledigt werden muessen und gleichzeitig so leer und nicht bereit, irgendwas zu arbeiten. Ja, in der Tat, der anstehende Abschied faellt mir sehr schwer und das eine oder andere mal fliesst schon ein Traenchen. Joshua merkt das auch. Er ist momentan frech und teilweise unausstehlich. Ich bin gluecklich, wenn das vorbei ist. Abschied, auch wenn er nicht fuer immer ist, ist immer doof.
Am Freitag ist noch die Hebraeisch-Pruefung und dann ist auch dieses Kapitel meines Frankreich-Jahres endlich zuende geschrieben. Komplett! Ende, finito... Nach der Pruefung am Freitag geht es dann gleich weiter: in Joshis KiGa ist Sommerfest und das beginnt um 15Uhr. Da ich aber bis 15Uhr Pruefung habe, werde ich mich etwas verspaeten. Leider. Aber so ist das eben. Mal sehen, wie so ein Schulsommerfest an einer franzoesischen Maternelle ablaeuft. Ich denke dass es nicht halb so liebevoll wird wie in St. Theresia in Erlangen. Aber ich muss dazu sagen, dass die Maternelle hier auch 6 Gruppen hat und nicht nur 2...
Am Samstag haben wir dann noch Hals ueber Kopf Joshis Abschiedsfete angesetzt als ich merkte, dass wir ja nur noch eine Woche haben. Also nochmal seine 8 Freunde eingeladen. Das wird eine Vorbereitung Freitag Abend und Samstag frueh, juhuuuu...
Ansonsten kann ich nicht viel berichten. Ich denke naechste Woche werde ich euch mehr berichten koennen, da kommt dann der ganze Orga-Kram auf mich zu, viele Treffen und Abschiede natuerlich und und und. "Ihn" werde ich am Freitag das letzte mal sehen. Ein Abschied vor dem Abschied. So ist das Leben. Freud und Traurigkeit. Das wird definitiv ein Abschied fuer immer...
Joshi freut sich auf Deutschland. Er freut sich, wieder mit seinen Freunden Deutsch reden zu koennen, in den KiGa zu gehen und vielleicht ab Herbst ja schon in die Schule. Gegen ein Jahr KiGa haette er aber auch nichts, das hat er schon verlauten lassen :)
Also, ich melde mich die Tage wieder. Wahrscheinlich Samstag oder Sonntag.
Wenn ihr Zeit habt, lest mal Psalm 121 und Josua 1,9... einfach schoen. Und meine Begleiter auf dem Abschied...
Heute ganz liebe Gruesse an mein liebes Bruderherz Chris. Danke, dass du fuer mich da bist!

Sprachblueten heute ein paar mehr, Joshi war sehr produktiv die letzten Tage...

Joshi spielt "Playmobil-Feuerwehr-Gottesdienst" (fragt mich nicht, wie er auf DIE Idee kommt). Alle Feuerwehrmänner stehen brav in Reih' und Glied, der Pfarrer steht auf dem Feuerwehrauto. Joshi: "So, und jetzt im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen."

"Also Mama, ich kann mich einfach nicht entscheiden, ob ich Fleisch essen mag. Mir tun die Tiere ja schon leid. ABer bei einem Schnitzel, das schmeckt halt so gut, da kann ich halt einfach nicht aufhoeren zu essen. Ich weiss ja auch nicht!"

"Maman, attend, je vais chercher "le petit attention"!" (gemeint: "das kleine Gespenst"; Buch zum Vorlesen)

Wenn 5 Feuerwanzen über's Sofa krabbeln... dann sollte man Sohnemann fragen, ob er die im KiGa wieder gefangen hat ^^
Joshi: "Ach ja, Mama, die hab ich ganz vergessen. Schau mal, ich hab' da soooo viele in meiner Tasche!"







Samstag, 8. Juni 2013

Nächster Gürtel, Mama stolz ;-)


Hallo an alle :-) Hier die versprochenen Bilder der Gürtelprüfung. Entschuldigt die Verspätung. Es war so viel los, noch dazu war das Wetter sooooo toll und wir waren heute den ganzen Tag draußen, im Parc de la Citadelle (erinnert ihr euch? Der Wasserspiellpatz... ;-)

Den neuen Gürtel gabs noch nicht gleich gestern, sondern erst nächste Woche. Joshi hat nun den weißen Gürtel mit einem gelben Streifen drauf. Das ist so eine Art Vorstufe zum weiß-gelben Gürtel, der erst ab 6 Jahren gemacht werden darf. 
Die Kinder mussten Vorwärts-Judorolle,eine anbahnende Übung zur Rückwärtsrolle und 3 Partnerübungen demonstrieren. Also wirklich nicht ohne. Mit einer Geduld saßen die Kinder, die gerade nicht ander Reihe waren, am Feldrand und schauten zu. Einfach immer wieder bewundernswert, diese Disziplin...


 Vor der Stunde. Grooooße Aufregung...

 Anwesenheitskontrolle. Die Kinder... sitzen...


 Aufwärmen. Die Kinder... machen was der Trainer sagt...


 Warten auf den großen Einsatz (rechts unten...)


 Warten auf die nächste Runde (oben rechts), Spaß haben mit den Freunden...


 Harren der Dinge, die da kommen mögen. Die Jungs wirken da schon sooo groß...


Ergebnisverkündigung. Die Kinder.... sitzen und hören... -.- (ich werd' auch strenger im Training...)

Ich melde mich die Tage wieder. Am Montag kommen nun erst mal Andrea und Basti zu besuch, da freue ich mich schon sehr drauf. Von dem grässlichen Ding, das mit H anfängt und ebräisch aufhört, will ich heute nicht schreiben.

Ganz liebe Grüße heute an die beiden Matzes. Einmal den Bea-Matze, der so einsam in Erlangen ist (und gleich auch Grüße an Bea mit) und einmal an den Sport-Matze, der immer mitverfolgt, was Joshi hier in Frankreich so treibt.

Sprachblüten:

"Mama, du bist meine kleine, dicke, süße Bärenmama. Mit dir kann man viel schöner kuscheln als mit Kuschelbären." 

 Jo: "Mama, die Patricia hab' ich so lieb, die will ich mal heiraten!"
Ich:"Heiraten? Na, das sind ja große Pläne!"
Jo: "Ja, und den Nemanja, den will ich auch mal heiraten."